Papst telefonierte mit Frau, deren Ehe annulliert wurde

Der Papst hat nach einem Bericht der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag) eine Römerin angerufen, deren erste Ehe gescheitert ist und vor kurzem vom vatikanischen Ehegericht für nichtig erklärt wurde.

Franziskus habe ihr am Telefon versichert, dass die Kirche für alle offen stehe, auch für jene, die sich ihr im Augenblick fern fühlten, weil ihre Ehe gescheitert war, zitiert die Zeitung die 38 Jahre alte Anna Rosa Marino. Zudem habe er sie als „mutig“ bezeichnet und gesagt, dass sie nun den Mann heiraten könnte, den sie liebe.

Der Papst hatte angesichts der Debatte um den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen angedeutet, dass eine Erleichterung der Eheannullierungen ein Weg sein könnte, um einem Teil der Betroffenen eine Wiederzulassung zu den Sakramenten zu ermöglichen. In diesem Sinne hatte sich auch der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, geäußert.

Ehemann wollte keine Kinder

Der atheistische Ehemann hatte der praktizierenden Katholikin laut „Corriere della Sera“ nach der kirchlichen Eheschließung eröffnet, dass er keine Kinder haben wolle. Zudem hat sich die Frau nach eigenen Angaben zu leichtfertig auf eine Ehe eingelassen. Nach einem Jahr trennten sich die Eheleute wieder. Im März strengten beide ein Ehenichtigkeitsverfahren vor der Römischen Rota an, dem obersten Ehegericht der katholischen Kirche. Derweil lernte die Römerin einen anderen Mann kennen, den sie nun heiraten will.

KAP

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