Köln: Initiative fordert Mitsprache bei Bischofsnachfolger

Bei der Neubesetzung des Bischofssitzes im Erzbistum Köln hat eine von Priestern und namhaften Theologen unterstützte Initiative von Papst Franziskus ein Mitspracherecht erbeten.

In einem im Internet veröffentlichten offenen Brief begründen die Initiatoren der sogenannten Kölner Kircheninitiative diese Bitte ausdrücklich mit den Hoffnungen, die der neue Papst geweckt habe. Zu den Erstunterzeichnern des Briefs gehören 19 Personen aus dem Erzbistum, darunter zwölf Pfarrer.

Außerdem gibt es zehn Unterzeichner außerhalb Kölns. Darunter sind der Kirchenkritiker Hans Küng, der durch die Aufklärung des Missbrauchskandals im Berliner Canisius-Kolleg bekannt gewordene Pater Klaus Mertes sowie die Theologen Thomas Schüller (Münster), Hermann Häring (Tübingen), Sabine Demel (Regensburg) und Paul Michael Zulehner (Wien).

„Gemeindenahe Person“

In dem Brief heißt es, „für eine von Anfang an gute Beziehung der Gläubigen zu ihrem zukünftigen Erzbischof wäre deren Einbeziehung wünschenswert.“ Das geltende Recht sehe dies nicht vor. Aber dem Papst stehe der Weg offen, sein vom Konkordat gewährtes Vorschlags- und Wahlrecht nach den Empfehlungen der Beratungsgremien in der Diözese oder nach dem Ergebnis noch zu klärender Wahlformen zu richten.

Die Unterzeichner appellieren an den Papst, für das Amt des Erzbischofs „eine gemeindenahe Person, die die Menschen in unserem Erzbistum in eine hoffnungs- und vertrauensvolle Zukunft leitet und begleitet“, zu suchen.

Die Nachfolge des aus Altersgründen scheidenden Kölner Kardinals Joachim Meisner gilt als wichtige Weichenstellung, das Erzbistum Köln mit seinen gut zwei Millionen Katholiken ist die größte deutsche Diözese. Der dezidiert konservative Meisner steht seit fast einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Erzbistums Köln. Er war damals gegen wütende bundesweite Proteste und gegen den Wunsch vieler Kölner von Johannes Paul II. durchgesetzt worden.

AFP

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