„Freitag, der 13.“: Ursprung im Christentum

Freitag, der 13. ist angeblich ein Unglücksdatum. Viele Menschen erwarten an einem Freitag, dem 13. einen Tag voller Pleiten, Pech und Pannen. Ein Ursprung dieser Angst findet sich wahrscheinlich in der christlichen Religion.

Schon im Mittelalter galten sowohl die Zahl 13 als auch der Freitag in unserem Kulturkreis jeweils als Unheil bringend. In letzter Zeit verselbstständigte sich die Kombination aus beiden und gilt nun auch Menschen, die sich weder vor Freitagen noch vor der 13 fürchten, als zumindest verdächtig.

Die negative Kombination der beiden tauchte vor allem in den 1950er Jahren auf. Aber bereits 1916 thematisierte der Regisseur Richard Oswald im Film „Freitag, der 13.“ Todesfälle einer Familie an Freitagen mit dem Datum 13.

Dass ein Freitag auf einen 13. fällt, gibt es pro Jahr mindestens einmal und maximal dreimal. 2013 haben die Monate September und Dezember diesen „Pechtag“. 2012 gab es gleich drei davon, 2014 wird es nur einen geben.

Schon in der Bibel negativ besetzt

Einige werden sogar krank: Psychologen nennen diese Angst „Paraskavedekatriaphobie“. Der Begriff ist aus dem lateinischen „parasceves“ (über das Griechische: Vorbereitungstag, meist vor dem Sabbat/Samstag) sowie den griechischen Wörtern „treiskaideka“ (Dreizehn) und „phobos“ (Furcht) abgeleitet.

Adam und Eva auf einem Gemälde von Lukas Cranach d. Ä. (1472 bis 1553), Bildausschnitt

Public Domain

Adam und Eva sollen an einem Freitag von der verbotenen Frucht gekostet haben

Schon in der Bibel ist der Tag negativ besetzt. Jesus wurde an einem Freitag, dem Karfreitag, gekreuzigt. Adam und Eva sollen, so will es zumindest der Volksglaube, an einem Freitag in die verbotene Frucht gebissen und so die Sünde in die Welt gebracht haben. In Monaten und Jahren, die mit einem Freitag beginnen, wurde früher Schlechtes erwartet. „Was freitags wird begonnen, hat nie ein gut’ End’ genommen“, lautet ein altes Sprichwort.

Dreizehn: „Dutzend des Teufels“

Auch der Aberglauben um die 13 - einst „Dutzend des Teufels“ genannt - lässt sich aus der Bibel ableiten. Beim letzten Abendmahl mit Jesus saßen 13 Menschen am Tisch - der 13. war der Verräter Judas. Auch könnte der schlechte Ruf der 13 im Christentum von der „Überschreitung“ der als harmonisch empfundenen Zahl Zwölf (so gibt es etwa zwölf Apostel, aber auch zwölf Monate usw.) herrühren.

In anderen Kulturen gibt es die „Unglückszahl“ 13 nicht. Im Judentum etwa wird sie sogar als Glückszahl interpretiert. Auch in der japanischen Tradition wird sie als Glückbringerin geschätzt. In Spanien und Griechenland ist statt dem Freitag Dienstag, der 13. gefürchtet, Italiener sehen in einem Freitag, den 17. ein unheilvolles Datum.

Kein 13. Stockwerk

Bis heute verbinden viele Menschen mit der Zahl Unglück und Gefahr. Einige Hotels verzichten gleich ganz auf Zimmernummer 13, manche Fluggesellschaften haben keine 13. Sitzreihe in ihren Maschinen. Und in vielen amerikanischen Hochhäusern wird das 13. Stockwerk nicht aufgeführt.

Die deutsche Techniker-Krankenkasse (TK) hat einmal untersucht, ob die Furcht begründet ist. Nach Auswertung einer mehrjährigen Unfallstatistik konnte allerdings Entwarnung gegeben werden. An Freitag, dem 13. registrierte die TK demnach landesweit im Schnitt 1.430 Unfälle. Das sind sogar sechs weniger als an anderen Freitagen.

religion.ORF.at/APA/dpa