Gänswein: Kein Frauendiakonat unter Franziskus

Der Präfekt des päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, hält es für „ausgeschlossen“, dass Papst Franziskus den Diakonat der Frau in der katholischen Kirche zulässt.

Scharf kritisierte der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. „manche Kräfte“, die den neuen Papst für ihre eigenen Interessen vereinnahmen wollten. „Ich glaube aber kaum, dass der Papst sich in seinem Pontifikat von gewissen deutschen Initiativen drängen lässt“, erklärte Gänswein im Magazin „Cicero“ (Jänner-Ausgabe). Manchem, der jetzt noch begeistert von Franziskus sei, werde „der Jubel in der Kehle stecken“ bleiben, prophezeite Gänswein.

Atmosphäre in Limburg „vergiftet“

In der Debatte um den Bischof der deutschen Diözese Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, hielt Gänswein den Kritikern des Bischofs indirekt vor, „andere Ziele zu haben als eine Klärung finanzieller Verantwortlichkeiten“. Limburg müsse „ein katholisches Bistum“ bleiben. „Wenn die Atmosphäre in Limburg vergiftet sein soll, muss man sich fragen, wo die Vergiftung herstammt.“

Der deutsche Erzbischof Georg Gänswein und Papst Franziskus

APA/EPA/Ettore Ferrari

Erzbischof Georg Gänswein (li.) mit Papst Franziskus

Zudem stellte Gänswein fest, dass eine Bischofskonferenz keinem Bischof den Rücktritt nahelegen könne: „Die Bischofskonferenz hat keine Jurisdiktion über einen Diözesanbischof.“ Wenn sich einzelne Bischöfe äußerten, seien das private Meinungen.

„Emotional sehr stark an Papst Benedikt gebunden“

Zu seinen eigenen Aufgaben erklärte Gänswein, seine Zusammenarbeit mit Papst Franziskus verlaufe harmonisch und vertrauensvoll. Dennoch sei es „klar, dass ich emotional sehr stark an Papst Benedikt gebunden war und gebunden bin und gebunden bleibe.“

Er selbst rechne nicht damit, in Deutschland Bischof zu werden. „Bei der Bestellung der Bischöfe in Freiburg, Köln, Hamburg wählt das Domkapitel aus einer von Rom vorgelegten Terna. Da sind meine Aussichten gering“, so Gänswein.

religion.ORF.at/KAP