Olympiapfarrer: Fußballer-Outing „Ermutigung“

Der deutsche katholische „Olympiapfarrer“ Thomas Nolte hat dem Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger für dessen Bekenntnis zu seiner Homosexualität Respekt gezollt.

„Seine ehrliche und zugleich sachliche Weise, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, ermutigt sicher auch andere im aktiven Sport und auch außerhalb, sich der eigenen Persönlichkeit in allen menschlichen Dimensionen bewusst zu werden und sie zu gestalten“, sagte Nolte gegenüber der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA.

Thomas Hitzlsperger

APA/EPA/Achim Scheidemann

Thomas Hitzlsperger

Hitzlspergers Berichte, dass es für ihn wichtig war, sich mit seiner Familie und Freunden auszutauschen, sei zudem Ansporn für Seelsorger, als vertrauliche Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. „Ganz im Sinne der missionarischen Seelsorge, die uns Papst Franziskus ans Herz legt“, so der geistliche Bundesbeirat des DJK-Sportverbandes der katholischen Kirche.

„Homophobie stört menschliche Beziehungen“

In Deutschland gebe es im politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Bereich schon viele Versuche, eine ehrliche Akzeptanz gegenüber Menschen zu schaffen, die offen homosexuell leben möchten. Dass das Statement des Fußballers dennoch solche Wellen geschlagen habe, zeige, dass „die Homophobie in unserer Gesellschaft und damit natürlich auch im Sport immer noch menschliche Beziehungen stört“.

Welche Auswirkung das Outing auf die bevorstehenden Winterspiele im russischen Sotschi und die damit verbundene Debatte über Homosexualität in Russland hat, sei schwer zu sagen, sagte Nolte. „Ich vermute, dass die für die Winterspiele nominierten Athleten und Athletinnen sich nun mit ganzer Kraft und Leidenschaft auf den Endspurt ihres Trainings vorbereiten und alles andere erst einmal hinter sich lassen müssen“, so Nolte. Wie sich die Situation in Sotschi dann entwickle, werde sich zeigen.

religion.ORF.at/KAP