Pfarrer-Initiative: Schüller verärgert über Schönborn-Zitat

Die Aussage von Kardinal Christoph Schönborn, der „Aufruf zum Ungehorsam“ der österreichischen Pfarrer-Initiative stamme bloß von einem sehr kleinen Teil der Priesterschaft, sorgt für Kritik von deren Obmann Helmut Schüller.

Schüller zeigte sich gegenüber der APA verärgert über Schönborns Aussagen. Der Wiener Erzbischof befindet sich seit Sonntag zusammen mit der gesamten Österreichischen Bischofskonferenz zum Ad-limina-Besuch in Rom. Angesprochen auf die Pfarrer-Initiative hatte er in einem Interview mit „Radio Vatikan“ erklärt, dass „jene Priester, die wirklich den Aufruf gemacht haben, wirklich nur ein ganz kleiner Prozentsatz, fast im Promille-Bereich, der Priester sind“ - mehr dazu in Ad-limina-Besuch: Messe im Petersdom eröffnet.

Helmut Schüller

APA/Dietmar Stiplovsek

Helmut Schüller

Der „Aufruf zum Ungehorsam“, der unter anderem die Forderung nach der Öffnung des Priesteramts für Verheiratete und Frauen enthält, wurde im Jahr 2011 zunächst nur vom Vorstand der Pfarrer-Initiative veröffentlicht. Schüller bezeichnete Schönborns Aussage am Montag gegenüber der APA dennoch als „sachlich falsch“, denn insgesamt seien mittlerweile etwa zehn Prozent der Priester und Diakone in österreichischen Diözesen Mitglied der Pfarrer-Initiative.

Schüller „gegen Kleinreden“

Der „Aufruf zum Ungehorsam“ sei nach der Veröffentlichung von der Generalversammlung des Vereins eindeutig bestätigt worden, so Schüller. Durch Umfragen wisse man außerdem, dass ein „überwiegender Teil der Katholiken in Österreich“ mit den Forderungen der Initiative für eine Kirchenreform übereinstimme: „Wir verwahren uns gegen ein Kleinreden der Anliegen der Pfarrer-Initiative.“

APA, religion.ORF.at

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