Ökumenische Sommerakademie: Gewalt im Namen Gottes

Die Ökumenische Sommerakademie 2014 setzt sich mit der Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden auseinander. Gewalt und Kriege sind schon am Beginn des Jahres 2014 beherrschende Themen in der Öffentlichkeit.

Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen der Gegenwart gedenkt man in Europa des vor 100 Jahren begonnenen 1. Weltkriegs und seiner katastrophalen Folgen. Die Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster setzt sich aus diesem Anlass kritisch mit der Rolle und Verantwortung der Religionen für Krieg und Gewalt auseinander, wobei das Christentum und der Islam im Zentrum stehen. Sie stellt aber auch die Frage nach Beiträgen des Christentums zum Frieden.

Religion: „Terrorquelle“ oder „Friedenspotenzial“?

Prominente Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Italien und Österreich tragen vor. Den Auftakt macht am 9. Juli 2014 der als Religionskritiker bekannte Philosoph Herbert Schnädelbach aus Hamburg, der Religionen unter anderem vorwirft, Quelle von Terror zu sein und dem Christentum eine „verheerende kulturelle Gesamtbilanz“ attestierte.

Stift Kremsmünster

APA/Rubra

Veranstaltungshinweis:

Gewalt im Namen Gottes. Die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden. Ökumenische Sommerakademie 2014, 9. – 11. Juli 2014, Stift Kremsmünster

Rolf Schieder aus Berlin wiederum sieht in den Religionen ein Friedenspotenzial und kritisiert den Vorwurf, monotheistische Religionen seien besonders gefährlich. In der Analyse der letzten Jahrzehnte stellt Hans Kippenberg aus Bremen ähnliche Muster in den großen Religionen fest und beschäftigt sich mit der Ausbreitung religiös begründeter Gewalt. Der Vorwurf der Gewaltverherrlichung an die Bibel, besonders an das Alte Testament, ist Thema der Theologin Gerlinde Baumann, während sich die Islamwissenschaftlerin Mariella Ourghi mit dem entsprechenden Vorwurf an den Islam auseinander setzt, der angesichts der Konflikte im Nahen Osten und in Afrika besonders aktuell ist.

Vorträge öffentlich zugänglich

Friedenssicherung durch Gewaltverzicht ist eine Forderung der Organisation Pax Christi, die bei der Ökumenischen Sommerakademie durch ihre Vizepräsidentin Gotlind Hammerer vertreten ist, den militärischen Standpunkt analysiert Brigadier Walter Feichtinger vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement des Bundesheeres.

Zum Abschluss der Ökumenischen Sommerakademie am 11. Juli wird nach den Beiträgen der christlichen Kirchen zum Frieden gefragt. Mit dem Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio aus Rom, Cesare Zucconi, trägt ein besonders prominenter Referent vor.

Die Vorträge und Diskussionen sind öffentlich zugängig. Veranstaltet wird die Ökumenische Sommerakademie von der Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz, dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich, dem Evangelischen Bildungswerk Oberösterreich, der Linzer Kirchenzeitung, dem Stift Kremsmünster, den Religionsabteilungen des ORF in Fernsehen und Hörfunk und dem Land Oberösterreich. Der ORF Oberösterreich ist Medienpartner. Die KTU Linz ist auch Organisator der Ökumenischen Sommerakademie. Anmeldungen sind ab Anfang Mai möglich.

religion.ORF.at

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