Österreichische Papst-Übersetzerin gestorben

Die aus Österreich stammende Altphilologin und überzeugte Lutheranerin, Sigrid Spath, wirkte mehrere Jahrzehnte lang als Übersetzerin für alle Päpste seit Paul VI.. Sie war bis zuletzt tätig.

Die Papst-Übersetzerin Sigrid Spath ist am Sonntag im Alter von 74 Jahren in Rom gestorben, wie Radio Vatikan meldete. Die aus Villach in Österreich stammende Altphilologin und überzeugte Lutheranerin wirkte mehrere Jahrzehnte lang als Übersetzerin für alle Päpste seit Paul VI. (1963-1978). Unter anderem stammen die offiziellen deutschen Fassungen bedeutender lehramtlicher Dokumente Johannes Pauls II. (1978-2005) aus ihrer Feder.

70.000 Seiten päpstlicher Reden übersetzt

Bereits als junge Frau als Schreibkraft während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Rom tätig, lebte Spath seit 1970 in der Generalkurie des Jesuitenordens unweit des Vatikans. Im Laufe ihrer Arbeit übertrug sie nach einer Schätzung von Radio Vatikan mindestens 70.000 Seiten an päpstlichen Reden und Lehrschreiben sowie anderen vatikanischen Schriften aus dem Lateinischen, Italienischen, Französischen, Englischen, Spanischen und Polnischen ins Deutsche.

Ihre letzte größere Arbeit war ein Teil des umfangreichen Interviews mit Papst Franziskus, das auf Deutsch Ende September in der Jesuiten-Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ erschien. 1987 erhielt sie für ihre Vermittlungsarbeit als Übersetzerin und das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Aber auch als evangelische Mitarbeiterin im Vatikan hatte sie eine Brückenfunktion inne.

KAP

Links: