Stift Klosterneuburg zeigt „Kreuz, Ring & Infel“

Das Stift Klosterneuburg präsentiert anlässlich seines 900-Jahr-Jubiläums ab Freitag die historische Ausstellung „Kreuz, Ring & Infel - 66 Pröpste aus neun Jahrhunderten“.

Anhand dieser Persönlichkeiten lässt sich in der hinteren Sala-terrena-Galerie bis Jahresende die Geschichte des 1114 gegründeten Stiftes verfolgen. Deutlich werde die Kontinuität des Wirkens im Sinne der Regel des Heiligen Augustinus, hieß es in der Aussendung. Basis für die Ausstellung war die offizielle Chronik des Chorherrenstiftes, die nach über 50 Jahren anlässlich des Jubiläumsjahres eine grundlegende Neubearbeitung erfuhr. Die im Titel erwähnte Infel (auch Infula) ist ein hohes geistliches Würdezeichen, dessen Gebrauch Papst Innozenz VI. den Pröpsten des Stiftes Klosterneuburg seit dem Jahr 1359 gewährt.

Handschriften, Porträts und Objekte

Stiftskurator Wolfgang Christian Huber und Stiftsarchivar Karl Holubar haben die Schau kuratiert. Die Menge der Informationen zu den Pröpsten war unterschiedlich, vor allem im Mittelalter sei die Quellenlage dürftig, von manchen Persönlichkeiten gebe es nur Siegel und Wappen. Erst ab dem 17. Jahrhundert standen durchgehend Porträts zur Verfügung. Als man damals im Zuge der Gegenreformation eine Ahnengalerie begann, ergänzte man sie, wie damals allgemein üblich, mit frei erfundenen Bildern aus der Vergangenheit.

Ausstellung „Kreuz, Ring & Infel - 66 Pröpste aus neun Jahrhunderten“ im Stift Klosterneuburg

Stift Klosterneuburg

Ausstellung „Kreuz, Ring & Infel - 66 Pröpste aus neun Jahrhunderten“

Die gezeigten Originalobjekte reichen von mittelalterlichen Handschriften, Urkunden und Architekturfragmenten bis zu repräsentativen Objekten wie einer bronzenen Tischglocke aus dem 16. Jahrhundert. Aus späteren Jahrhunderten datieren Gegenstände, die einen direkten Bezug zu den Persönlichkeiten haben.

Kanonenkugel als Kuriosum

Als besonderes Kuriosum wurde eine Kanonenkugel angeführt, die dem zufällig vorbeifahrenden Propst bei einer Explosion des Pulverdepots an der Nußdorfer Linie im Jahr 1779 um die Ohren flog und nachher zu einem originellen Gedenkstück verarbeitet wurde. Neben chinesischen Porzellantellern und Skizzenbüchern reicht der Bogen der Objekte bis zu einem Schachspiel des Propstes Gebhard Koberger (reg. 1954 bis 1995).

Veranstaltungshinweis:

Stift Klosterneuburg, „Kreuz, Ring & Infel - 66 Pröpste aus neun Jahrhunderten“, 14. Februar 2014 bis 31. Dezember 2014

Der Besuch der Ausstellung kann mit jeder Stiftstour gratis kombiniert werden (Einzelticket fünf Euro). Am 25. April öffnet weiters die zeitgenössische Präsentation „Hier und jetzt/hic et nunc - 10 Künstlerische Interventionen“. Das Stift Klosterneuburg wurde 1114 gegründet und 1133 den Augustiner Chorherren übergeben. Heute ist es - u. a. mit dem Grabmal des Hl. Leopold, dem Barocktrakt und der Stiftskirche - ein kulturtouristisches Ziel, eine religiöse und soziale Institution und ein Wirtschaftsbetrieb mit dem ältesten Weingut Österreichs.

religion.ORF.at

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