Caritas nimmt zu Schlepperprozess Stellung

Die Caritas hat am Donnerstag zur Entscheidung der zuständigen Staatsanwältin, acht Angeklagte im Wiener Neustädter Schlepperprozess freizusprechen, Stellung genommen.

Unter den Freigesprochenen befinden sich ehemalige Servitenkloster-Flüchtlinge. „Mit der Entscheidung der Staatsanwältin, alle Beschuldigten zu enthaften, tritt im Prozess um acht Asylsuchende ein, was die Caritas von Anfang an vermutet hat“, so Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, am Donnerstag in einer Presseaussendung. „Der Prozess wirft mehr Fragen auf, als er bisher Antworten geben konnte.“

Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien

„Zutiefst beunruhigend“

Schwertner weiter: „Es ist zutiefst beunruhigend, wenn man sich vor Augen führt, welche Vorwürfe hier vonseiten der Behörden - des Innenministeriums und des Bundeskriminalamts - kolportiert wurden. Wir haben als Caritas immer betont: Die Unschuldsvermutung darf nicht nur für Ex-Minister, sondern muss auch für Menschen auf der Flucht gelten. Offenbar hat man es damit im Vorfeld des Prozesses nicht immer so genau genommen.“

Der Wiener Neustädter Schlepperprozess gegen acht Angeklagte, darunter ehemalige Servitenkloster-Flüchtlinge, begann am Donnerstag mit einem Knalleffekt: Nach nur fünf Minuten beantragte Staatsanwältin Gunda Ebhart die Enthaftung aller Beschuldigten. Sie hatten sich seit Juli 2013 in Untersuchungshaft befunden, zwei davon wurden zwischenzeitlich entlassen. Nun wurden auch die übrigen Angeklagten aus der Untersuchungshaft entlassen. Drei von ihnen werden in einer bestehenden Grundversorgungseinrichtung der Caritas untergebracht, so die Caritas-Aussendung.

religion.ORF.at

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