Auch Orthodoxe feiern am 20. April Ostern

Nicht nur katholische und evangelische, sondern auch knapp 500.000 orthodoxe und altorientalische Christen in Österreich feiern am 20. April Ostern. Aufgrund unterschiedlicher Kalender kommt das nicht allzu oft vor.

Dass trotz unterschiedlicher Zeitrechnung alle 2,3 Milliarden katholische, evangelische und orthodoxe Christen der Welt das Fest am selben Tag feiern, kommt nicht häufig vor. Seit dem 16. Jahrhundert folgen östliche und westliche Kirchen unterschiedlichen Kalendern: die orthodoxen, orientalisch-orthodoxen und byzantinisch-unierten Kirchen richten sich nach dem auf Julius Caesar zurückgehenden Julianischen Kalender, katholische und evangelische Kirche folgen dem 1582 von Papst Gregor XIII. reformierten Gregorianischen Kalender. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinander fallen.

Karwoche überschattet vom Konflikt um die Ukraine

Am Sonntag begann auch in der Orthodoxie die Karwoche. Überschattet wird sie vom Konflikt um die Ukraine, einem Kernland der Orthodoxie. Der Wiener russisch-orthodoxe Erzpriester Chrysostomos Pijnenburg erklärte gegenüber der „Wiener Zeitung“ (Donnerstag), seine Kirche mische sich nicht in die Politik ein: „Wir können das nicht. Wir sind für die Seelen der Menschen zuständig“, so Pijnenburg. Schließlich seien in der St.-Nikolaus-Gemeinde Gläubige aus allen russisch besiedelten Gebieten der ehemaligen UdSSR vertreten; darüber hinaus aber auch Serben, Moldawier, Rumänen, Griechen und Österreicher.

Eine orthodoxe Gläubige zündet im Dunklen eine Kerze an

REUTERS/Tsvetelina Belutova

Die für orthodoxe Kirchen charakteristischen Kerzen

Vielzahl orthodoxer Kirchen in Österreich

Die Osterfeiern am 19./20. April in Wien betreffen nicht nur die hier lange verwurzelten Gemeinden der Griechen und Russen, sondern auch eine Reihe weiterer mitgliederstarker Nationalkirchen (serbische, rumänische, bulgarische, koptische, armenische) und kleinerer, erst später nach Österreich gekommener Communities (syrisch-orthodoxe, äthiopische, antiochische). Die Gesamtzahl der orthodoxen und altorientalischen Christen in Österreich wird von „Pro Oriente“ mit knapp 500.000 angegeben.

In der neuen Wiener koptisch-orthodoxen Kathedrale „Zur Hl. Jungfrau Maria von Zeitoun“ im 22. Bezirk feiert Bischof Anba Gabriel am Samstag ab 18.30 Uhr, die mehr als vierstündige Auferstehungsliturgie. In der serbisch-orthodoxen Auferstehungskirche in Wien-Leopoldstadt - Österreichs größtem orthodoxen Gotteshaus - beginnt die Osterliturgie am Samstag um kurz vor Mitternacht. Ebenso in der griechisch-orthodoxen Kathedrale am Wiener Fleischmarkt und in der russisch-orthodoxen St.-Nikolaus-Kathedrale in der Jauresgasse.

In der rumänisch-orthodoxen Kirche in der Simmeringer Hauptstraße feiert Bischofsvikar Nicolae Dura am Sonntag um 10 Uhr die Auferstehungsmesse.

KAP

Mehr dazu:

Ostern: Fundament des christlichen Glaubens
(religion.ORF.at; 15.4.2014)
-Palmsonntag eröffnete „Heilige Woche“ für Christen
(religion.ORF.at; 14.4.2014)

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