Diözese Maribor: Versteigerung des Vermögens

Das Vermögen der finanziell heruntergekommenen slowenischen Erzdiözese Maribor (Marburg) kommt unter den Hammer. Erstmals in der slowenischen Geschichte soll auch eine Kirche versteigert werden.

Anfangs Mai steht eine Auktion bevor, bei der eine neue halb fertige Kirche im Marburger Stadtteil Kosaki verkauft werden soll. Die Kirche war noch nicht im Gebrauch. Sie ist nicht das einzige Kirchenvermögen, das die verschuldete Diözese zu verlieren droht. Gegen sie laufen noch andere Vollstreckungsverfahren, die von zwei der Gläubigerbanken, den slowenischen Töchtern der UniCredit und Raiffeisen, eingeleitet wurden. Bereits nächste Woche findet schon eine zweite Auktion für das ehemalige Kloster Studenice statt. Für Mai sind weitere Versteigerungen für Büros in Kirchenbesitz und eine Orgelwerkstatt ausgeschrieben.

Bisherige Auktionen erfolglos

Allerdings ist es laut Medienberichten fraglich, ob sich Käufer für das Vermögen finden werden. Erste Auktionen im März seien erfolglos gewesen. Vor allem das Schicksal der halb fertigen Kirche, deren Wert auf knapp 1,7 Millionen Euro geschätzt wird, ist ungewiss. Die Kirche, die sich offiziell im Besitz der Pfarre Kosaki befindet, muss verkauft werden, weil die Diözese die ausführende Baufirma wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht bezahlen könnte.

In ihrer derzeitigen Finanzsituation könne die Diözese die Kirche auch nicht selbst kaufen, räumte man laut Medienberichten ein. Berichten zufolge zeigen andere Glaubensgemeinschaften kein Interesse an dem Kirchengebäude.

Die Erzdiözese Maribor ist durch Finanzgeschäfte, die eigentlich das Kirchenvermögen mehren sollten, im Jahr 2011 in die Bredouille geraten. Insgesamt sollen sich ihre Schulden auf rund 800 Millionen Euro belaufen. Im Vorjahr hieß es, dass ihr die benachbarte Diözese Graz-Seckau unter die Arme greifen soll. Es gab Berichte darüber, dass Graz-Seckau einige Liegenschaften der Diözese kaufen könnte, um sie vor einer Insolvenz zu retten. Bisher war laut Medienberichten aber noch nichts davon verwirklicht worden.

APA

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