Papst vollzog traditionelle Fußwaschung

Papst Franziskus hat am Gründonnerstag zwölf behinderten und kranken Menschen eines römischen Therapiezentrums die Füße gewaschen, unter anderem einem 75 Jahre alten libyschen Muslim.

Im Rahmen der Zeremonie vollzog Franziskus die Demutsgeste kniend und ohne Kopfbedeckung. Er kniete vor jedem nieder, übergoss die Füße mit Wasser, trocknete sie mit einem weißen Handtuch und küsste sie. Assistiert wurde der Papst von einigen und Priestern.

Insgesamt nahmen an dem Ritus, der an die Fußwaschung Jesu bei seinen Jüngern im Abendmahlssaal erinnert, acht Männer und vier Frauen im Alter von 16 bis 86 Jahren aus Italien sowie afrikanischen Ländern teil. Der Jüngste war ein Jugendlicher aus dem afrikanischen Inselstaat Kap Verde.

Papst Franziskus bei der Fußwaschung von kranken und behinderten Menschen in einem Therapiezentrum in Rom

Reuters/Tony Gentile

Gründonnerstagsmesse mit Fußwaschung in der Kirche „Santa Maria della Providenza“

Einer als Diener des Anderen

Der Papst hatte den Gottesdienst, der die großen Liturgien der Kar-und Ostertage eröffnet, in die Kirche „Santa Maria della Providenza“ am Stadtrand Roms verlegt, wo auch die Fußwaschung stattfand. Die Messe wurde live im Fernsehen übertragen. In seiner kurzen Predigt sagte Franziskus, einer müsse Diener des anderen sein. Dies sei das Vermächtnis, das Christus den Menschen hinterlassen habe.

Die Messe erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu. Traditionell fand diese Gründonnerstags-Liturgie in der Lateran-Basilika statt, der römischen Bischofskirche des Papstes. Die Fußwaschung vollzogen die Vorgänger von Franziskus in der Regel an verdienten Klerikern.

Franziskus brach bei seinem ersten Osterfest vergangenes Jahr mit der Tradition, indem er den Gottesdienst unter weitgehendem Ausschluss der Medien in einer römischen Jugendstrafanstalt feierte.

religion.ORF.at/KAP