Zeitschrift: Papst Paul VI. noch 2014 selig

Der Konzilspapst Paul VI. (1963 bis 1978) könnte nach Angaben der katholischen italienischen Zeitschrift „Credere“ noch in diesem Jahr seliggesprochen werden.

Die Zeitschrift berichtet sogar über einen konkreten Termin für die Zeremonie zur Seligsprechung: Diese soll demnach am 19. Oktober, zum Abschluss der Bischofssynode über die Familienpastoral, erfolgen, schreibt das Blatt in seiner nächsten Ausgabe.

Den Angaben zufolge soll die Kardinalsversammlung der Selig- und Heiligsprechungskongregation bei ihrer nächsten Sitzung Anfang Mai über ein Heilungswunder beraten, das im Jahr 2011 auf Fürbitte von Giovanni Battista Montini erfolgt sein soll. Die zuständige Medizinerkommission habe die erfolgte Heilung bereits als (derzeit) wissenschaftlich unerklärlich bezeichnet.

Verfahren seit 1998

Für Paul VI., der das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. im Oktober 1962 eröffnete Zweite Vatikanische Konzil fortführte und zum Abschluss brachte, ist seit 1998 im Vatikan ein Seligsprechungsverfahren anhängig. In Rom seien dazu 76 Zeugen befragt worden, in seiner früheren Bischofsstadt Mailand 71, schreibt „Credere“.

Der in seinem persönlichen Auftreten zurückhaltend bis zögerlich wirkende Kirchenmann hatte während der Vorkriegs- und Kriegsjahre als Substitut im vatikanischen Staatssekretariat die Öffnung katholische Klöster und Kirchengebäude für Verfolgte, auch für Juden angeordnet. In seinem Pontifikat setzte er in einer schwierigen Umbruchphase die Öffnung der Kirche zur Welt und zum Dialog hin um. Zugleich vollzog er gegen manche innerkirchlichen Widerstände die Liturgiereform.

Erstmals Auslandsreisen

Als erster Papst der Neuzeit unternahm Paul VI. Auslandsreisen: Im Jänner 1964 traf er in Jerusalem mit dem orthodoxen Patriarchen Athenagoras zusammen, im Jahr darauf hielt er eine Rede vor der UNO in New York. Auf Kritik stieß 1968 seine Enzyklika „Humanae vitae“ über die Weitergabe des Lebens mit ihrem Nein zur künstlichen Verhütungsmitteln.

religion.ORF.at/KAP