Causa Bezak: Protest aus Österreich

Eine Initiative aus Österreich hat international Unterschriften für eine Rehabilitierung des abgesetzten slowakischen Erzbischofs Robert Bezak gesammelt. Der Nuntius in Bratislava wies sie allerdings ab.

Fast zwei Jahre nach der umstrittenen Absetzung des slowakischen Erzbischof von Trnava, Robert Bezak, ist eine österreichische Initiative bei der apostolischen Nuntiatur in Bratislava für die öffentliche Rehabilitierung Bezaks eingetreten. Die Privatinitiative und die Plattform „Wie sind Kirche“ wollte dabei der Nuntiatur eine internationale Petition überreichen, wurde jedoch nicht empfangen.

In den vergangenen Monaten hatten die Initiatoren aus Österreich 3.435 Unterschriften in 39 Ländern - die meisten davon in der Slowakei - gesammelt. Diese sollten am Donnerstag symbolisch an den Apostolischen Nuntius in der Slowakei, Mario Giordano, überreicht werden, wie die Initiatoren der APA mitteilten. Giordano lehnte ein Treffen jedoch ab mit dem Hinweis, dass die kirchlichen Behörden in Österreich dafür zuständig seien.

Forderung nach fairem Verfahren

Mit der Aktion wolle man international auf die unaufgeklärte Absetzung des Erzbischofs 2012 durch Papst Benedikt XVI. aufmerksam machen und Bezaks öffentliche Rehabilitierung erreichen, hieß es bei einer anschließenden Pressekonferenz der Initiatoren in Bratislava. „Das Recht seine Vorwürfe zu kennen und sich in einem fairen Verfahren zu verteidigen, wurde Erzbischof Bezak von der Kirchenleitung vorenthalten“, kritisierte Hans Peter Hurka, Vorsitzender der Plattform „Wir sind Kirche“ laut Aussendung.

Der populäre slowakische Erzbischof Bezak war im Juli 2012 überraschend von Papst Benedikt XVI. seines Amtes enthoben worden. Die Hintergründe der Abberufung sind weiterhin unklar. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der finanziellen Gebarung der Erzdiözese, den Vorwürfen von Bezak gegen seinen Amtsvorgänger Jan Sokol und dessen Umgang mit den Diözesanfinanzen sowie einer Anfang 2012 erfolgten Apostolischen Visitation. In der Slowakei führte die rätselhafte Abberufung zu einem Aufschrei, tausende Slowaken protestierten öffentlich gegen seine Absetzung und unterzeichneten eine Petition für seine Rückkehr.

KAP