Sommerfest und Benefiz-Auktion für Hemayat

Das Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende Hemayat veranstaltet am Freitag, 16. Mai ein Sommerfest mit Auktion zugunsten des Vereins. Zu ersteigern sind Kunstwerke und Treffen mit Prominenten.

Das Wort „Hemayat“ stammt aus dem Persischen beziehungsweise Arabischen und bedeutet „Schutz“ und „Betreuung“. Bei dem gemeinnützigen Verein in Wien finden Erwachsene, Kinder und Jugendliche, die Folter und Krieg erlebt und überlebt haben, Hilfe und Unterstützung bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse.

Hemayat wurde 1995 als Zentrum für medizinische, psychologische und psychotherapeutische Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden gegründet und setzt sich eigenen Angaben zufolge für eine aktive Menschenrechts- und eine menschliche Flüchtlingspolitik ein. Im Jahr 2000 erhielt die Organisation den Solidaritätspreis der Erzdiözese Wien.

Sommerfest und Auktion

Freitag 16. Mai 2014, 19.00 Uhr im Palais Schönburg, Rainergasse 11, 1040 Wien

Besonderer Bedarf bei Kindern

Besonderes groß ist der Bedarf an Unterstützung für Kinder und Jugendliche, denn sie hätten „Gewalt an Familienmitgliedern, die Ermordung von Angehörigen, aber auch die Bedrohung der eigenen Integrität erlebt, ohne dass sie ausreichend durch ihre Eltern beschützt werden konnten“, schreibt der Verein auf seiner Homepage. Mehr als 300 Menschen warten derzeit auf einen Therapieplatz.

Die Betreuung bei Hemayat ist grundsätzlich kostenlos und unabhängig davon, ob jemand krankenversichert ist oder nicht. Die Einrichtung steht nach eigenen Angaben allen Menschen aus allen Ländern der Welt offen. Im Jahr 2013 wurden 705 Menschen - darunter 85 Minderjährige - aus 41 Ländern, vor allem aus Tschetschenien, Afghanistan, Iran, Türkei, Irak und Somalia, bei Hemayat betreut, heißt es in einer Aussendung dazu. Aktuell kommen viele Flüchtlinge aus Syrien dazu.

Mittagessen mit Franz Welser-Möst

Im Rahmen des Sommerfests zugunsten von Hemayat moderieren und musizieren das Trio Lepschi, um 21.00 Uhr beginnt eine Benefiz-Auktion. Neben bedeutenden Kunstwerken von Künstlern wie Manfred Bockelmann und Gunter Damisch werden auch Zeitspenden versteigert. Etwa ein Mittagessen und eine Probe in der Staatsoper mit dem Dirigenten Franz Welser-Möst, ein Theaterbesuch mit Kulturjournalistin und Moderatorin Barbara Rett oder eine Tasse Tee bei und mit dem Aktionskünstler Andre Heller.

Zu den weiteren Unterstützen zählen unter anderen der Kabarettist Alfred Dorfer, Schauspielerin Maria Hofstätter, Filmemacher Michael Haneke und die Journalistin Susanne Scholl. Die Auktion findet in Zusammenarbeit mit dem Dorotheum statt. Kaufaufträge können ab sofort hier abgegeben werden.

Wieder Boden unter die Füße bekommen

Statistisch gesehen, bedarf es laut Hemayat acht bis zehn Therapiestunden bis von Folter oder Krieg traumatisierte Menschen wieder Boden unter den Füßen bekommen und einen neuen Lebensabschnitt ohne Angst und Panik beginnen können. Seit der Gründung stieg die Zahl der Bedürftigen stetig an. Hemayat ist auch mit anderen humanitären Organisationen wie etwa Amnesty International vernetzt.

Eine Betreuung bei Hemayat wird durch Dolmetscher, Psychotherapeuten, Psychologen, Ärzten und Shiatsupraktikern gewährleistet. „Was unsere TherapeutInnen und Therapieräume betrifft, hätten wir ausreichend Kapazitäten für weit mehr Therapien. Die fehlenden finanziellen Mittel sind unser Problem und die Einnahmen aus dem jährlichen Sommerfest sind für uns mittlerweile unverzichtbar“, sagt Cecilia Heiss, Geschäftsführerin von Hemayat.

religion.ORF.at

Links: