Ökumenische Sommerakademie: Gewalt im Namen Gottes

Unter dem Titel „Gewalt im Namen Gottes" tagt von 9. bis 11. Juli 2014 die 16. Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster. Sie setzt sich mit der Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden auseinander.

Gewalt und Kriege sind besonders im Jahr 2014 beherrschende Themen in der Öffentlichkeit. Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen der Gegenwart gedenkt man in Europa des vor 100 Jahren begonnenen 1. Weltkriegs und seiner katastrophalen Folgen, heißt es im Folder zu der Veranstaltung. Die Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster setzt sich aus diesem Anlass kritisch mit der Rolle und Verantwortung der Religionen für Krieg und Gewalt auseinander, wobei das Christentum und der Islam im Zentrum stehen.

Vortrag bei der Sommerakademie im Stift Kremsmünster

KTU Linz

Bei der diesjährigen Sommerakademie tragen Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Italien und Österreich vor

Den Auftakt macht am 9. Juli 2014 der Philosoph Franz Josef Wetz aus Schwäbisch Gmünd, der - nach der krankheitsbedingt kurzfristigen Absage des Philosophen Herbert Schnädelbach - die kritische Sicht auf die Religionen referiert.

Friedenspotenzial und Gewaltverherrlichung

Rolf Schieder aus Berlin sieht in den Religionen ein Friedenspotential und kritisiert den Vorwurf, monotheistische Religionen seien besonders gefährlich. In der Analyse der letzten Jahrzehnte stellt Hans Kippenberg aus Bremen ähnliche Muster in den großen Religionen fest und beschäftigt sich mit der Ausbreitung religiös begründeter Gewalt.

Der Vorwurf der Gewaltverherrlichung an die Bibel, besonders an das Alte Testament, ist Thema der Theologin Gerlinde Baumann, während sich die Islamwissenschaftlerin Mariella Ourghi mit dem entsprechenden Vorwurf an den Islam auseinander setzt, der angesichts der Konflikte im Nahen Osten und in Afrika besonders aktuell ist.

Einfahrt zum Stift Kremsmünster

KTU Linz

Die Einfahrt zum Stift Kremsmünster

Konkrete Analysen zum Thema Gewalt und Gewaltfreiheit präsentieren Vertreter der katholischen Friedensorganisation Pax Christi und des österreichischen Bundesheers. Friedenssicherung durch Gewaltverzicht ist eine Forderung von Pax Christi, die bei der Ökumenischen Sommerakademie durch ihre Vizepräsidentin Gotlind Hammerer vertreten ist, den militärischen Standpunkt analysiert Brigadier Walter Feichtinger vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement des Bundesheeres.

Ökumenische Sommerakademie

Gewalt im Namen Gottes -
Die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden.

Ökumenische Sommerakademie 2014
9. – 11. Juli 2014, Stift Kremsmünster

Um Anmeldungen wird bis 27. Juni an der KTU Linz unter +43 (0)732/78 42 93 oder sommerakademie@ktu-linz.ac.at gebeten.

Beitrag der Kirchen zum Frieden

Zum Abschluss der Ökumenischen Sommerakademie am 11. Juli wird nach den Beiträgen der christlichen Kirchen zum Frieden gefragt. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird für die römisch-katholische Kirche, die methodistische Pastorin Esther Hanna Handschin, und Grigorios Larentzakis für die Orthodoxe Kirche sprechen. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio aus Rom, Cesare Zucconi, wird seine Organisation als Träger von Friedensinitiativen vorstellen.

Die Ökumenische Sommerakademie ist öffentlich zugänglich. Sie wird veranstaltet von der Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz, dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich, dem Evangelischen Bildungswerk Oberösterreich, der Linzer Kirchenzeitung, dem Stift Kremsmünster, den Religionsabteilungen des ORF in Fernsehen und Radio sowie dem Land Oberösterreich. Der ORF Oberösterreich ist Medienpartner.

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