Dalai Lama warnt vor Korruption, lobt Österreich

Der Dalai Lama (Tendzin Gyatsho) hat bei einem Besuch in Italien vor Korruption gewarnt und für couragiertes Vorgehen dagegen geworben. Österreich hob er als positive Ausnahme hervor.

„Korruption ist leider nicht nur in Italien, sondern in vielen anderen Teilen der Welt präsent“, so das geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus bei einem Besuch in Pomaia bei Pisa. „Wichtig ist, dass man sich nicht daran gewöhnt, sondern dass man sie anzeigt. Das müssen auch die Medien tun.“

Der Dalai Lama mit gefalteten Händen

Reuters/Ralph Orlowski

Tendzin Gyatsho, der 14. Dalai Lama

Österreich als Ausnahme

„In den verschiedenen Ländern, die ich besuche, erkundige ich mich immer, ob es Korruption gibt, wie verbreitet sie ist und wie stark sie die Kluft zwischen Armen und Reichen vertieft. Die Antworten sind ähnlich, mit Ausnahme Österreichs, wo man mir gesagt hat, dass dieses Phänomen nicht so diffus ist“, sagte der Dalai Lama nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

„Korruption existiert und muss täglich bekämpft werden. Eine entscheidende Rolle spielen Journalisten, die dieses Verhalten entlarven können und müssen“, so der Dalai Lama. Italien ist zurzeit von mehreren Korruptionsaffären schwer belastet. Die Regierung von Premier Matteo Renzi will am heutigen Freitag ein Maßnahmenpaket zur Verschärfung der Strafen bei Korruption verabschieden.

APA