Jüdische Sommerakademie: Familie einst und jetzt

Unter dem Titel „It all runs in the family ... Jüdische Beziehungsgeschichten“ wird bei der diesjährigen Sommeruniversität für Jüdische Studien in Hohenems (Vorarlberg) die Bedeutung der Familie im Judentum betrachtet.

Die Sommeruniversität 2014 stellt aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen Frage, warum die Familie im Judentum eine so große Bedeutung hat. Und versucht zwischen Stereotypen und soziokultureller Realität zu vermitteln. Thematisiert werden Heiratsbeziehungen und Familienstrukturen, die „nicht nur die physische Reproduktion, sondern auch die Aufrechterhaltung einer Traditionsgemeinschaft sichern“.

Veranstaltungshinweis

Jüdische Sommerakademie, 6. bis 11. Juli 2014 in Hohenems
Informationen und Anmeldung

Familie als „Schutzraum“

Als Gegenstand der biblischen Erzählungen stelle die jüdische Familie einen „Schutzraum“ für eine Minderheitenexistenz dar, heißt es im Folder zu der Veranstaltung. Einer der öffentlich zugänglichen Vorträge befasst sich etwa mit jüdischen Müttern und ihren Kindern in der Popkultur - „Mama, Dont’t Kvetch“, Vortrag von Caspar Battegay aus Basel.

Beleuchtet wird auch die mögliche Zukunft jüdischer Familien vor dem historischen Hintergrund (Vortrag in Englisch von Jonathan A. Boyarin aus Ithaca). So sollen populäre Zuschreibungen, Selbstzuschreibungen und Rollenprojektionen (wie die der jiddischen Mame) in verschiedenen Medien, aber auch in den jüdischen Studien selbst thematisiert werden.

Familie als zentraler Ort der Identität

„Seit der Zerstörung des Tempels ist das häusliche Leben jedenfalls der zentrale Ort der Weitergabe von Tradition und Identität: von den Ritualen der Reinheit der Familie bis zur Heiligung des Schabbats“, so der Folder. Doch auch jenseits des Religiösen sei die Familie – als konstitutiver Beziehungsraum einer von Migration und diasporischen Netzwerken geprägten Gemeinschaft – mit besonderem Sinn aufgeladen, der sowohl die jüdische Geschichte als auch ihre Interpretation beeinflusst habe.

Die Veranstaltungen zwischen dem 6. und 11. Juli 2014 beinhalten öffentliche Vorträge bei freiem Eintritt sowie Anmelde- und kostenpflichtige Workshops, die sich an Studierende richten. Das ehemalige jüdische Viertel von Hohenems und das Jüdische Museum bieten den Rahmen für die Veranstaltung.

Die Sommeruniversität Hohenems wird veranstaltet von der Abteilung für Jüdische Kultur und Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg, dem Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel, dem Institut für Judaistik an der Universität Wien und der Sigi-Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich.

religion.ORF.at

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