Insider: Chef der Vatikanbank vor Rücktritt

Der Aufsichtsratspräsident der skandalgeschüttelten Vatikanbank, der Deutsche Ernst von Freyberg, soll nach knapp eineinhalb Jahren sein Amt wieder aufgeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Von Freyberg war noch in der Amtszeit von Papst Benedikt XVI. eingesetzt worden, um die Vatikanbank neu aufzustellen. Seine Amtszeit läuft eigentlich noch bis Dezember 2015. Von Freyberg werde aber in der kommenden Woche zurücktreten, verlautete laut Reuters am Dienstag aus Vatikan-Kreisen. Sein Abgang solle gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Jahresberichts der Bank bekanntgegeben werden. Über die Hintergründe gab es widersprüchliche Informationen.

Ernst von Freyberg

APA/EPA/Alessandro di Meo

Ernst von Freyberg

Hintergründe unklar

Mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, von Freyberg wolle zu seiner Familie nach Deutschland zurückkehren. Andere hingegen sprachen von Differenzen zwischen dem Bank-Chef und dem Vatikan über die Geschwindigkeit der Reformen. Deshalb habe man Freyberg zum Rücktritt genötigt. Einem Medienbericht zufolge hat er ein angespanntes Verhältnis zu einem engen Vertrauten von Papst Franziskus. Ein Sprecher der Vatikan-Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Freyberg war zunächst nicht zu erreichen.

Die Bank mit dem offiziellen Namen „Institut für die religiösen Werke“ (Istituto per le Opere di Religione, IOR) war unter anderem in den Verdacht der Geldwäsche geraten. Von Freyberg hatte sein Amt im Februar 2013 angetreten. Unter seiner Führung startete das Geldhaus eine Initiative für mehr Transparenz. Er ließ Hunderte von Konten schließen, mehrere Ermittlungen einleiten und setzte strenge Regeln im Kampf gegen die Geldwäsche durch.

APA/Reuters

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