IGGiÖ-Präsident fordert „Anti-Islamismus-Gesetz“

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Fuat Sanac, fordert ein „Anti-Islamismus-Gesetz“. „Wenn jemand wegen seiner Religion angegriffen wird, muss das geahndet werden“, sagte er.

Kurz bevor das neue Islam-Gesetz der österreichischen Bundesregierung in Begutachtung geht, fordert die IGGiÖ auch ein „Anti-Islamismus-Gesetz“. „Ich will, dass Muslime in ganz Europa besser geschützt werden: Da gehört ein Antiislamismus-Gesetz her“, so IGGiÖ-Präsident Sanac im „Kurier“ (Montag-Ausgabe). Zudem wünscht er sich eine Anlaufstelle für Betroffene. Generell findet Sanac, „dass es Muslime in Österreich besser haben als in vielen anderen Ländern“.

Aktuell flammte eine Diskussion über ein mögliches Burka-Verbot auf, das die FPÖ nach französischem Vorbild gefordert hatte. Der Vorschlag fand allerdings keine Mehrheit im Nationalrat.

Fuat Sanac

APA/Helmut Fohringer

IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac

Sanac kritisierte den türkischstämmigen grünen Bundesrat Efgani Dönmez, der gemeint hatte, Burka-Trägerinnen sollten keine Sozialleistungen erhalten: „Solche Aussagen schaden der gesamten Gesellschaft, weil sie für Unruhe sorgen. Jeder darf seine Meinung haben, aber sie darf nicht aufhetzend sein.“ Generell sieht er Informationsbedarf

Dönmez: Burka-Trägerinnen im Abseits

„Warum soll die Gesellschaft diese Menschen unterstützten? Wenn sie Mindestsicherung, Kindergeld, Familienbeihilfe, Arbeitslose wollen, muss ich sagen: sicher nicht“, hatte Dönmez gegenüber der „Wiener Zeitung“ vergangene Woche gesagt. Wenn jemand mit Burka in der Öffentlichkeit auftrete, „stellt er sich ins Abseits“. Und: „Warum wollen wir Menschen unterstützen, die sich ins Abseits stellen“, so Dönmez, der sich schon früher gegen die Ganzkörperverschleierung ausgesprochen hatte.

Auf Unverständnis stieß Dönmez damit auch bei Grünen-Chefin Eva Glawischnig. Seine Ansicht sei eine Einzelmeinung, sagte sie zur APA. Position der Grünen sei, dass Verbote und Strafen keine Lösung dieses Problems brächten.

religion.ORF.at/APA

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