D: Deutlicher Anstieg bei Kirchenaustritten

Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 178.805 Mitglieder kehrten der Kirche den Rücken. 2012 waren es rund 118.000.

Die Statistik wurde am Freitag von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht. „Die aktuellen Zahlen sind schmerzlich und alle in der Kirche müssen das ernst nehmen für ihr Handeln“, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Der sprunghafte Anstieg war der erste seit mehreren Jahren, in denen die Austritte langsam zurückgingen.

Das zweite Halbjahr 2013 habe offensichtlich zu einem Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust geführt. Damals hatte die Affäre um den inzwischen abberufenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und die Kostenexplosion am neuen Bischofssitz die katholische Kirche Deutschlands in eine Krise gestürzt. In der Diözese Limburg selbst haben sich die Austritte fast verdoppelt: 7.980 Katholiken verließen die katholische Kirche, 3.527 mehr als im Jahr zuvor. Marx rief dazu auf, „auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit“.

24,2 Millionen Katholiken

Marx erklärte, „der hohen Austrittszahl müssen wir begegnen, indem wir immer wieder versuchen, auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit.“ Der Kirchenstatistik zufolge gab es im vergangenen Jahr noch knapp 24,2 Millionen Katholiken in Deutschland. Ihr Bevölkerungsanteil sank damit von 30,2 Prozent 2012 auf 29,9 Prozent. Rückläufig war auch die Zahl der von katholischen Priestern gespendeten Sakramente: Es gab demnach noch 164.664 Taufen, etwa dreitausend weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Trauungen sank um rund 3400 auf 43.728.

religion.ORF.at/dpa