Vatikan gratuliert Muslimen vor Ende des Ramadan

In einer Grußbotschaft an die Muslime vor dem Ende des Fastenmonats Ramadan am 28. Juli hat der Vatikan seinen Willen zum interreligiösen Dialog betont.

„Wir danken dem Allmächtigen für das, was wir gemeinsam haben, während wir uns der Unterschiede bewusst bleiben“, hieß es am Freitag in dem Schreiben des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Der Glaube an einen Gott mache Christen und Muslime zu Brüdern, die gemeinsame Werte teilten und sich in Respekt und Freundschaft begegnen sollten, so die vom Präsidenten des Rates, Kardinal Jean-Louis Tauran, unterzeichneten Botschaft.

Beide Religionen sind demnach aufgerufen, gemeinsam für Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und den Schutz der Menschenwürde einzutreten. „Lasst uns zusammenarbeiten, um Brücken für den Frieden zu bauen und die Versöhnung gerade in jenen Gebieten zu fördern, in denen Muslime wie Christen den Horror des Krieges erleiden“, so Tauran. Religionen könnten eine Quelle der Harmonie zum Wohle der ganzen Menschheit sein. Auch Probleme wie die Umweltzerstörung, Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit verlangten den gemeinsamen Einsatz der beiden Glaubensgemeinschaften.

„Brüder und Schwestern“

Tauran erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr die traditionelle Grußbotschaft des Vatikan zum Ende des Ramadan entgegen der üblichen Praxis von Papst Franziskus persönlich verfasst worden war. Der Kardinal verwies auch darauf, dass Franziskus die Muslime bei seinem Angelus-Gebet am 11. August 2013 als „unsere Brüder und Schwestern“ bezeichnete.

Die Botschaft Taurans veröffentlichte der Vatikan neben Italienisch auf Englisch, Französisch und Arabisch. Der Ramadan endet in diesem Jahr am 28. Juli. Dann beginnt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch ’Id al Fitr.

religion.ORF.at/KAP