Zeugen Jehovas: 22.000 bei Jahreskongress in Wien

22.000 Menschen besuchten den jährlichen Kongress der Zeugen Jehovas im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Neben Vorträgen und Rollenspielen zur Fortbildung war die Massentaufe zentrales Element des Events.

Für Jehovas Zeugen - wie sich die Gemeinschaft selbst nennt - ist der Kongress religiöser Höhepunkt des Jahres - umso mehr, da sie die üblichen christlichen Hochfeste wie Weihnachten oder Ostern nicht feiern, weil es in der Bibel keine Aufforderung zum Feiern gibt. Zum Kongress im Happel-Stadion - heuer unter dem Leitspruch „Suche zuerst Gottes Königreich!“ kamen deshalb am vergangenen Wochenende Mitglieder der Glaubensgemeinschaft aus ganz Österreich, aber auch aus dem umliegenden Ausland zusammen.

Der Kongress in Wien war aber nicht der einzige. Insgesamt fanden weltweit gleichzeitig 15 Kongresse gleichzeitig statt. Auch das Programm war - wie jedes Jahr - an allen Veranstaltungsorten völlig gleich. Eine Neuerung gab es allerdings beim Kongress 2014: Erstmals wurden einzelne Programmelemente von den anderen Kongressen zugespielt. Finanziert wurde das Event laut Angaben von Jehovas Zeugen Österreich ausschließlich durch Spenden.

Taufe als Höhepunkt

Spiritueller Höhepunkt der Veranstaltung war am Samstag zu Mittag die Taufe von etwa 200 neuen Mitgliedern der Gemeinschaft. Durch vollständiges Untertauchen in einem kleinen Schwimmbecken bekannten sie öffentlich Ihre Zugehörigkeit zu Jehovas Zeugen.

Von Haus zu Haus

Jeder kennt sie, die Zeugen Jehovas, die aufgrund ihrer intensiven missionarischen Tätigkeit immer wieder an die Haustür klopfen – aber wer kennt sie wirklich?

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Darüber hinaus umfasste das Programm Vorträge zu biblischen Themen sowie zwei eigens einstudierte Bühnenstücke. In einem wurde eine biblische Geschichte nachgestellt, im anderen eine alltägliche Situation beim Missionieren. Letztere sei als Weiterbildung im Hinblick auf den Einsatz in der täglichen Missionsarbeit gedacht, so die Organisatoren gegenüber religion.ORF.at.

„Jehovah’s Witnesses“ wurden Ende des 19. Jahrhunderts von dem US-Amerikaner Charles Taze Russell gegründet. Seit 2009 sind sie auch in Österreich anerkannte Religionsgesellschaft. Der Anerkennung war ein jahrzehntelanger Rechtsstreit vorausgegangen, der sogar bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ging. Laut eigenen Angaben hat die Gemeinschaft in Österreich etwa 20.000 Mitglieder.

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