„Pax Christi“ fordert Ende der Angriffe auf Gaza

Die österreichische Abteilung der kirchlichen Friedensbewegung „Pax Christi“ hat die sofortige Einstellung der militärischen Angriffe Israels auf den Gazastreifen gefordert.

Die tödlichen Attacken, die überwiegend Zivilisten, darunter viele Kinder, träfen, seien völkerrechtlich als Kriegsverbrechen einzustufen, heißt es in einer Aussendung der katholischen Friedensbewegung am Dienstag. Der Beschuss israelischer Gebiete durch die Hamas - den „Pax Christi“ ausdrücklich ablehnt - könne nicht als Rechtfertigung für die israelischen Militärschläge dienen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen solle sich mit der Gewalteskalation befassen. Es sei zu hoffen, „dass die USA einen von vielen Mitgliedern mitgetragenen Beschluss nicht - wie schon so oft - durch ihr Veto verhindern“. „Pax Christi“ verurteile entschieden jede Form des Antisemitismus, heißt es in der Aussendung. Zugleich aber spricht sich die Bewegung dagegen aus, dass berechtigte Kritik an der Politik der israelischen Regierung als antisemitisch denunziert wird.

„Gar nicht an Frieden interessiert“?

Für Friedensfreunde in aller Welt und auch in Israel selbst verstärke sich nach den jüngsten Entwicklungen der „Eindruck, dass Israel gar nicht an Frieden interessiert ist, sondern den Weg der beständig wachsenden Konfrontation geht“, heißt es weiter in der Aussendung. „Pax Christi“ erinnerte an die „monatelangen Versuche“ von US-Außenminister Kerry, israelische Zugeständnisse für eine politische Lösung zu bekommen, sowie an das jüngste Telefonat von Papst Franziskus mit dem israelischen Präsidenten Shimon Perez und seinem palästinensischen Amtskollegen Mahmud Abbas.

Die Gründe für Israels Weg sieht „Pax Christi“ in einer Ausdehnung des Gebietsanspruchs auch auf Gaza und das Westjordanland inklusive Ostjerusalem. Dieser Anspruch manifestiere sich auch im fortgesetzten Siedlungsbau, in den Zerstörungen palästinensischen Eigentums und administrativen Schikanen wie unbegründeten Festnahmen. „Pax Christi“ unterstütze die Proteste der israelischen Friedensbewegung und solidarisiere sich ausdrücklich mit jenen Jüdinnen und Juden, die die Gewaltpolitik der Regierung Netanyahu ablehnten, so die Aussendung.

„Pax Christi“ appelliert auch an die Führung der Hamas, mit Rücksicht auf die lebensbedrohende Gefährdung der Zivilbevölkerung in Gaza und in Israel, vor allem der Kinder und der Frauen, ihre Provokation Israels durch Raketenabwürfe einzustellen. Es müssten andere Wege gefunden werden, Protest auszudrücken.

religion.ORF.at/KAP