Muslime feiern Ende des Fastenmonats Ramadan

Muslime in aller Welt beenden mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) den Fastenmonat Ramadan. In diesem Jahr begann die Feier in den meisten Ländern am 28. Juli, wegen unterschiedlicher Berechnungsgrundlagen kann das Datum regional variieren.

Das Fasten im Ramadan („Saum“) ist eine der fünf „Säulen“ des Islam - neben dem Glaubensbekenntnis („Schahada“), den fünf täglichen Gebeten („Salat“), der Pilgerfahrt nach Mekka („Haddsch“) und dem Geben von Almosen („Zakat“). Eid al-Fitr drückt die Freude darüber aus, die Entbehrungen des Fastens im neunten Monat des islamischen Mondkalenders gemeistert zu haben. Gläubige Muslime verzichteten im Ramadan von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Darüber hinaus sind sie angehalten, sich noch mehr als sonst sozial zu engagieren.

Kleiner Bub zwischen knienden Menschenmassen

Reuters/Darren Whiteside

Gebet zum Beginn des Fest des Fastenbrechens

Verwandtenbesuche und Geschenke

Die erste wichtige Handlung des Festtages ist das Eid-Gebet in der Moschee. Meist schließt sich daran ein Besuch des Friedhofs an, um der verstorbenen Verwandten und Freunde zu gedenken. Der restliche Tag wird genutzt, um Verwandte und Bekannte zu besuchen. Dabei werden süße Gerichte gereicht. Außerdem werden Geschenke verteilt, die Kinder neu eingekleidet. Auch die Erwachsenen legen Festtagskleidung an.

Das Ende des Ramadan ist in vielen Ländern auch von politischen Manifestationen geprägt. So wird im Iran jedes Jahr am letzten Freitag des Fastenmonats der „Al-Quds-Tag“ (Jerusalem-Tag) als Ausdruck der Solidarität mit den Palästinensern und des Protests gegen Israel begangen. Auch in mehreren Großstädten Europas fanden am Wochenende große „Al-Quds“-Kundgebungen statt - meist begleitet von Gegendemonstrationen. Die derzeitigen Konflikte im Nahen Osten belasten das Fest heuer zusätzlich.

Warten auf den Neumond

Der offizielle Beginn des Ramadans ist die Sichtung des Neumonds. Diese verkündeten die saudi-arabischen Religionswächter am Sonntagabend. Auch in Syrien, im Jemen, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Tunesien, Kuwait und Katar kann ab Montag gefeiert werden. Im Libanon beginnt Eid al-Fitr zunächst nur für die Sunniten, die Schiiten feiern erst ab Dienstag.

Für die weltweit etwa 1,5 Milliarden Muslime ist Eid al-Fitr neben dem Opferfest die wichtigste Feierlichkeit des Jahres. Der Beginn von Eid al-Fitr hängt davon ab, wann nach Ablauf des Fastenmonats erstmals wieder der Neumond zu sehen ist. Der Termin wird daher erst kurzfristig festgelegt. Innerhalb der islamischen Welt variiert der exakte Termin des Festes - je nachdem, ob er mittels traditioneller Himmelsbeobachtung per Auge oder durch astronomische Berechnungen festgelegt wird. Es sind Abweichungen von einem oder sogar zwei Tagen möglich.

religion.ORF.at/APA/dpa/AFP

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