Papst bittet Evangelikale um Vergebung für Verfolgungen

Beim ersten Besuch eines Papstes in einer christlichen Pfingstgemeinde hat Franziskus am Montag Evangelikale und Pfingstler um Vergebung für Übergriffe und Verunglimpfungen durch Katholiken gebeten.

„Unter jenen, die die Mitglieder der Pfingstgemeinden verfolgt oder verurteilt haben, als ob sie Verrückte seien, die die Menschheit zerstören, waren auch Katholiken“, sagte der Papst am Montag vor rund 200 Menschen im italienischen Caserta nördlich von Neapel. Franziskus fuhr fort: „Ich bin der Hirte der Katholiken und bitte euch deshalb um Vergebung für jene katholischen Brüder und Schwestern, die vom Teufel besessen waren und nichts verstanden haben“. Er sei gekommen, um „Brüder“ zu treffen, die ihn seinerseits vorher besucht hätten.

Besuch bei persönlichem Freund

Anlass für den Besuch war ein Treffen mit dem befreundeten evangelikalen Pfarrer der Gemeinde, Giovanni Traettino. Der Vatikan bezeichnete die Reise als „rein privat“. Franziskus und Traettino hatten sich 1998 kennengelernt, als der Pfarrer mit seiner Gemeinde Argentinien besuchte. Zu der Begegnung mit dem Papst waren auf Einladung Traettinos auch evangelikale Geistliche aus den USA und anderen Ländern angereist.

Nach seiner Ansprache betete Franziskus gemeinsam mit der Gemeinde das Vaterunser. Auf dem Programm stand zudem ein gemeinsames Mittagessen mit Traettino und einigen Gästen im Gemeindezentrum sowie eine Begegnung mit rund 300 Gästen. Der Papst war bereits am Samstag für einige Stunden in Caserta, um die dortige katholische Gemeinde zu ihrem Patronatsfest zu besuchen.

religion.ORF.at/KAP

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