Lombardi: Positive Bilanz der Korea-Reise des Papstes

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hat eine positive Bilanz des Papst-Besuches in Südkorea gezogen, der am Montag mit einer Messe in der Kathedrale von Seoul endet.

Die Organisation und die Zusammenarbeit mit den staatlichen und kirchlichen Stellen sei reibungslos und effizient gewesen, sagte Lombardi am Sonntagabend in Seoul. Zudem sei das Programm nicht zu dicht gewesen, wie es bei der Reise ins Heilige Land im Mai notwendiger gewesen sei.

Mit seiner Reise habe Franziskus deutlich gemacht, dass Asien eine Priorität des Pontifikates sein solle. Asien müsse innerhalb der Universalkirche eine gewichtigere Rolle spielen. Bei dem Treffen mit den asiatischen Bischöfe hätten fast alle Kirchenführer Franziskus zu einem Besuch in ihrem Land eingeladen, so Lombardi.

Die Spaltung Koreas prägte die Reise

Auch wenn sich das öffentliche Interesse vorab vielleicht mehr auf Äußerungen zu Nordkorea oder zu China gerichtet habe, sei der Besuch in Korea mehr einer pastoraler als ein politischer gewesen, so der Sprecher.

Dennoch bezeichnete Lombardi die Realität der Spaltung Koreas als prägend für die Atmosphäre der Reise. Sie habe insbesondere die Begegnungen am ersten Besuchstag bestimmt. Auch das Fährunglück der „Sewol“ habe den Reiseverlauf mitgeprägt. Bei drei Gelegenheiten sei der Papst mit Überlebenden oder mit Angehörigen der Opfern zusammengetroffen.

Positiv äußerte sich der Sprecher auch über die Treffen des Papstes mit den jungen Katholiken beim Asiatischen Jugendtag. Es sei Franziskus gelungen, auch in einer für ihn ungewohnten Sprache - auf Englisch - spontan zu reagieren und auf die Menschen zuzugehen.

Jugendliche bei der Papstmesse

APA/EPA/JEON HEON-KYUN / POOL

Jugendliche bei der Papstmesse

Von der Reise bleibe auch eine tiefere Erfahrung der Realität der Märtyrer, so Lombardi. Franziskus hatte 124 Blutzeugen seliggesprochen und mehrere Stätten von Märtyrern besucht. Zudem habe er die Weltkirche auf die Besonderheit der koreanischen Kirche verwiesen, die durch Laien und nicht durch ausländische Missionare gegründet wurde.

Wohl mit Blick auf mögliche katholische Blutzeugen auch unter dem Terrorregime von Pol Pot in Kambodscha (1975-1979) sagte der Vatikansprecher, die zuständige Kurienbehörde werde sich künftig wohl stärker mit Märtyrern aus Fernost befassen.

religion.ORF.at/KAP

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