Papst Franziskus schließt Rücktritt nicht aus

Papst Franziskus hat erstmals Gedanken über seinen Tod öffentlich gemacht und dabei auch einen Rücktritt angedeutet, sollten gesundheitliche Beschwerden überhandnehmen.

Der Rücktritt seines Vorgängers Benedikt XVI. im vergangenen Jahr habe „eine institutionelle Tür geöffnet“, sagte der 77-Jährige am Montag. Von einer „Ausnahme“ könne nicht länger die Rede sein, „auch wenn das manchen Theologen nicht gefällt“. Der Argentinier Jorge Bergoglio war am 13. März 2013 zum Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. gewählt worden, der im Februar aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hatte.

Papst Franziskus vor einem Mikrofon mit Daumen-hoch-Geste

Reuters/Ahn Young-yoon

Franziskus bei seinem Südkorea-Besuch

Falls auch er sich eines Tages nicht mehr in der Lage fühlen sollte, die katholische Kirche weiter zu führen, werde er „beten und das gleiche tun“ wie Benedikt, sagte der Papst im Flugzeug auf der Rückreise von seinem Südkorea-Besuch. An Bord der Maschine hielt er eine kleine Pressekonferenz für mitgereiste Journalisten ab und erinnerte daran, dass vor 60 Jahren auch emeritierte Bischöfe eine Seltenheit gewesen seien. Heute hingegen sei dies gängige Praxis.

„Noch zwei, drei Jahre“

Inzwischen könne er mit seiner Popularität als Papst besser umgehen als zu Beginn, sagte Franziskus. Zu Beginn habe ihn die Zuneigung der Massen „ein wenig verängstigt“. Auf die Frage, welches Gefühl seine Beliebtheit inzwischen bei ihm auslöse, sagte das Kirchenoberhaupt: „Ich betrachte sie als eine Großzügigkeit des Volkes Gottes. Innerlich versuche ich, an meine Sünden zu denken, an meine Fehler, um nicht überheblich zu werden.“ Das dauere nämlich nicht lange, scherzte er mit Blick auf ein mögliches Ableben: „Zwei oder drei Jahre - und dann: ab ins Haus des Herrn!“

Der fünftägige Besuch in Südkorea, der am Montag zu Ende ging, war Franziskus’ erste Fernostreise. Offizieller Anlass des Besuchs waren die Jugendtage der asiatischen Katholiken.

religion.ORF.at/AFP

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