20 Jahre Waffenruhe in Irland: Versöhnung gefordert

Am 20. Jahrestag der Waffenniederlegung im nordirischen Bürgerkrieg hat der Katholiken-Anführer Martin McGuinness zu mehr Frieden und Kompromissbereitschaft aufgerufen.

„Ich persönlich versuche, zu verstehen und dem unionistischen Teil der Bevölkerung die Hand zu reichen, nicht zuletzt durch meine Treffen mit Königin Elizabeth“, sagte McGuinness am Sonntag in Belfast.

„Aber Versöhnung ist keine Einbahnstraße. Die unionistischen Führungsfiguren müssen Ähnliches tun“, forderte McGuinness, der während des Bürgerkriegs der Untergrundorganisation IRA angehört hatte und heute Vize-Ministerpräsident ist.

Karfreitagsabkommen

Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs zwischen pro-irischen Katholiken und pro-britischen Protestanten hatte das Karfreitagsabkommen 1998 offiziell Frieden in Nordirland geschaffen. Bereits vier Jahre zuvor, hatte die pro-irische IRA ihren bewaffneten Kampf für beendet erklärt. Rund sechs Wochen später stellten auch die pro-britischen Loyalisten das Feuer ein. Zu einzelnen Gewaltakten auf beiden Seiten kommt es jedoch bis heute.

Zuletzt war es im Umfeld der alljährlichen Oranier-Märsche zu Streitigkeiten gekommen, weil der konservativ-protestantische Orden nicht auf die Wegführung durch Katholikengebiete verzichten will. Zuvor hatten Tausende Protestanten demonstriert, weil vor dem Belfaster Rathaus der Union Jack nur noch an bestimmten Tagen gehisst wird.

APA

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