Kath. Bischöfe erinnern in Gleiwitz an Kriegsbeginn

Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat am Sonntag im oberschlesischen Gleiwitz (Gliwice) des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gedacht.

In einem Gottesdienst mit Stanislaw Gadecki, dem Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz, erinnerte er an das unermessliche Leid, dass das nationalsozialistische Deutschland gerade auch über Polen gebracht hatte. „Es stimmt nicht, dass das Erschrecken mit dem Abstand der Zeit geringer würde, nein, der Schrecken wächst eher“, sagte Marx in seiner Predigt. Dass es dennoch zur Versöhnung gekommen sei, sei ein „Wunder der Gnade Gottes“.

Versagen der Kirche

Der Münchner Kardinal erinnerte auch an das Versagen der Kirche: „Betroffen stehen wir vor der Tatsache, dass der Weltkrieg damals von der Kirche in unserem Land nicht als Unrecht geächtet wurde.“ Die Kirche und die Kirchen dürften „niemals mehr Instrumente des Gegeneinanders der Völker sein, keine Werkzeuge der Exklusion, sondern Brückenbauer, Versöhner, Friedensstifter“, mahnte Marx.

Das gelte auch über Religionsgrenzen hinweg. „Die aktuellen Erfahrungen von Krieg, Terror, Gewalt im Irak, Syrien und auch in der Ukraine fordern uns als Christen heraus, ein engagiertes Zeugnis zu geben für einen gerechten Frieden und die Achtung der Würde des Menschen“, betonte er.

DPA

Mehr dazu: