Ein Kirchenplatz für Ceija Stojka

Der Platz vor der Altlerchenfelder Kirche in Wien Neubau bekommt den Namen der Künstlerin Ceija Stojka. Als tief gläubige Katholikin besuchte die Künstlerin die Altlerchenfelder Kirche regelmäßig.

Mit der Namensgebung ehrt der Bezirk die Künstlerin und Schriftstellerin Ceija Stojka, die lange in Neubau gelebt und gearbeitet hat. Die Romni überlebte drei Konzentrationslager und dokumentierte ihre Eindrücke in Texten und Gemälden. Sie habe dafür gearbeitet, die Verfolgungsgeschichte der Roma und Sinti im Nationalsozialismus zu thematisieren und das ihnen widerfahrene Unrecht sichtbar zu machen, heißt es dazu in einer Aussendung der Stadt Wien vom Mittwoch.

Ceija Stojka mit einem ihrer Bilder

APA/dpa/Rainer Jensen

Ceija Stojka mit einem ihrer Werke

„Malen gegen Vergessen“

Ceija Stojka - die Tante des Gitarrenvirtuosen Harri Stojka - gehörte den Lovara-Roma an, die als Pferdehändler in Österreich waren. Stojka war eine von sechs Familienmitgliedern, die die Konzentrationslager des Zweiten Weltkriegs überlebten. Alle anderen der etwa 200 Großfamilienmitglieder fielen den Nazis zum Opfer. Stojka verarbeitete die Schrecknisse dieser Zeit in vier Büchern und zahlreichen Gemälden. Wie ihrer Homepage zu entnehmen ist, malte Stojka gegen das Vergessen.

Namensgebungsfest

Freitag, 12.9.2014 um 17.00 Uhr Ceija-Stojka-Platz
1070 Wien, Lerchenfelder Straße 111, vor der Altlerchenfelder Kirche

Der Altlerchenfelder Kirchenplatz wurde in den vergangenen Jahren umgestaltet, seit Oktober 2013 ist die Neugestaltung inklusive Wasserspiel beendet. Im Beisein des Bezirksvorstehers von Neubau, Thomas Blimlinger wird der Pfarrer der Altlerchenfelder Kirche, der Lazarist Eugen Schindler die Einweihung des neuen Ceija-Stojka-Platzes vornehmen. Die gläubige Katholikin ging regelmäßig in die Altlerchenfelder Kirche und eines ihrer Enkelkinder besuchte den zur Pfarre gehörigen Kindergarten.

Mit Lesungen von Texten der Künstlerin und Musik von Hojda Stojka & Freunden wird der Platz gefeiert. Kinder können unter dem Motto „Was lebst du...?“ Masken gestalten und sich anschließend vor einem Plakat nach Ceija Stojkas Werk „Natur ist mein Leben“ fotografieren lassen.

religion.ORF.at

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