Angst vor Ebola: Zugang zu Hadsch beschränkt

Saudi-Arabien beschränkt den Zugang zum alljährlichen Hadsch, der muslimischen Pilgerfahrt, aus Angst vor einer Verbreitung von Ebola. Pilger aus den von der Krankheit schwer heimgesuchten Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea erhalten keine Visa.

Das berichtete am Dienstag die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf saudi-arabische Medien und Quellen berief. Nigeria, in dem es nur wenige Fälle der meist tödlich verlaufenden Krankheit gibt, sei von dem „Bann“ nicht betroffen, wie ein saudi-arabischer Beamter der „Arab Daily News“ sagte. „Wir haben nicht aufgehört, Hadsch-Visa an Nigerianer auszugeben. Wir wissen, dass etwa 70.000 Pilger jedes Jahr aus dem afrikanischen Land kommen“, sagte Mohammed al-Chaschim, Saudi-Arabiens Vizeminister für Gesundheit, Planung und Entwicklung, gegenüber der „Arab Daily News“.

Teilnahme Pflicht für Muslime

Guinea, Liberia und Sierra Leone sind von der Krankheit, gegen die es keine Impfung oder wirksame Behandlung gibt, am stärksten betroffen. Allein in Liberia starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher rund 1.200 Menschen an Ebola. Nigeria verzeichnete bisher neun Todesopfer.

Muslime umkreisen die Kaaba in Mekka während des Hadsch

Reuters/Amr Abdallah Dalsh

Gläubige umkreisen die Kaaba in Mekka während des Hadsch

Bereits im April hatte Saudi-Arabien angekündigt, für den Hadsch 2014, der Anfang Oktober stattfindet, keine Visa aus den drei am stärksten betroffenen Staaten auszustellen. Millionen Muslime aus aller Welt werden zum islamischen Pilgerfest erwartet. Für Muslime ist eine zumindest einmalige Teilnahme an der Pilgerreise nach Mekka Pflicht.

Beamter: „Vorbeugungsmaßnahmen“

Als fünfte der fünf Säulen des Islam ist der Hadsch eine der zentralen Glaubenspflichten. Jedes Jahr reisen Millionen von Muslimen zu diesem Zweck nach Mekka. Der Hadsch findet immer im Pilgermonat Dhu l-Hidscha, dem letzten Monat im islamischen Kalender, statt. Am Ende des Hadsch steht das viertägige Opferfest Id al-Adha. Für den Hadsch gilt eine Reihe von Ritualen, die streng eingehalten werden müssen. Dazu gehört unter anderem auch das Trinken der Pilger von Wasser aus einem bestimmten Brunnen.

„Wir haben Vorbeugungsmaßnahmen betroffen, um einen Ausbruch von Ebola im Königreich (Saudi-Arabien, Anm.) zu verhindern“, sagte Chaschim weiter. Die WHO kenne die Situation während des Hadsch in den heiligen Stätten. Die wenigen Ebola-Fälle in Nigeria stellten keinen Grund zur Sorge dar, so der Vizeminister weiter. Die Abteilung für medizinische Prävention im Gesundheitsministerium sei in ständigem Kontakt mit der WHO, was die aktuelle Entwicklung bezüglich Ebola und anderer ansteckender Krankheiten angehe, sagte der Vizeminister weiter.

religion.ORF.at

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