Ukraine: Bischöfe kritisieren Russland scharf

Die Bischofssynode der griechisch-katholische Kirche der Ukraine hat Russland am Mittwoch eine „direkte militärische Intervention“ in der „friedlichen“ Ukraine vorgeworfen.

Tausende bewaffnete Söldner und Soldaten hätten die ukrainische Grenze überschritten und brächten Tod und Zerstörung, so die Bischöfe in ihrer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung. Dies geschehe trotz Gesprächen über einen Waffenstillstand und diplomatischer Bemühungen. Die Vorgänge seien „nicht weniger destruktiv als Massenvernichtungswaffen“. Russland selbst nennen die Bischöfe allerdings nicht beim Namen. Stattdessen ist vom „nördlichen Nachbarn“ die Rede.

Hilfsappell an internationale Gemeinschaft

Die Bischofssynode, die in Lwiw (Lemberg) tagte, forderte überdies die internationale Staatengemeinschaft zu einer gemeinsamen Friedensinitiative auf. Die Politiker sollten die erforderlichen Entscheidungen treffen, um in Europa Frieden und Sicherheit wiederherzustellen.

Die Welt sei in den vergangenen Monaten Zeuge geworden, wie der „Aggressor“ in der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe, heißt es in der Erklärung weiter. Insgesamt seien in dem Konflikt Tausende Menschen, darunter Frauen und Kinder, rücksichtslos ermordet worden. Viele von ihnen hätten nicht einmal in Würde beerdigt werden können.

Jeder Zehnte griechisch-katholisch

Die russische Regierung hat stets jede Beteiligung oder Verantwortung für die Gefechte in der Ostukraine bestritten. Sie erhob ihrerseits schwere Vorwürfe gegen die ukrainische Regierung. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Nach Angaben der mit Rom verbundenen Kirche bekennen sich rund sieben Millionen Menschen zu ihr. Etwa 1,5 Millionen davon leben im Ausland.

religion.ORF.at/APA/KAP