Pakistan: Professor nach Blasphemievorwurf erschossen

Der Leiter des Instituts für Islamwissenschaften an der Universität Karachi ist am Donnerstag im Süden Pakistans erschossen worden. Ihm war Gotteslästerung vorgeworfen worden.

Unbekannte hätten in der Millionenmetropole von einem Motorrad aus das Feuer auf den Wagen von Professor Muhammad Shakil Auj eröffnet, sagte ein Polizeisprecher. Die Anschuldigung der Gotteslästerung gegen Auj sei aufgekommen, nachdem ihm Geistliche liberale Ansichten vorgeworfen hätten. Die Polizei teilte mit, die Hintergründe der Tat würden untersucht. Der pakistanische Staatspräsident Mamnoon Hussain verurteilte das Attentat scharf.

Blasphemie: Todesstrafe droht

In Pakistan kann Gotteslästerung nach dem international umstrittenen Blasphemiegesetz mit dem Tode bestraft werden, immer wieder werden Angehörige religiöser Minderheiten wegen Beleidigung des Islam verurteilt. Allerdings wurden solche Todesurteile in den vergangenen Jahren nicht vollstreckt. Das Blasphemiegesetz wird in besonderem Maß für die Erhöhung des interreligiösen Spannungen im ganzen Land verantwortlich gemacht.

Immer wieder werden Beschuldigte aber selbst dann ermordet, wenn sie freigesprochen wurden. Erst im Mai töteten Unbekannte in der zentralpakistanischen Stadt Multan einen Menschenrechtsanwalt, der einen wegen Blasphemie angeklagten Universitätsdozenten verteidigte.

religion.ORF.at

Mehr dazu: