Tausende bei „Marsch für Jesus“ in Wien

Insgesamt 12.000 Christen unterschiedlichster Konfessionen haben laut Polizeizählung am Samstagnachmittag in Wien an einem „Marsch für Jesus“ und einem anschließenden „Fest für Jesus“ teilgenommen.

Vom Stephansplatz aus zogen die Gläubigen via Rotenturmstraße einmal die gesamte Ringstraße entlang, bevor sie sich am frühen Abend erneut vor dem Stephansdom zu einem „Fest für Jesus“ mit Musik und Glaubenszeugnissen versammelten. Die Teilnehmer trugen Schilder und T-Shirts mit Botschaften wie „I love Jesus“ oder „Jesus liebt Wien“. Trommeln und Gesänge prägten den farbenfrohen Marsch über den Ring.

Marsch für Jesus

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Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen starteten um 13.00 Uhr am Stephansplatz ihren Wiener „Marsch für Jesus“

Der „Marsch für Jesus“ der in vielen Städten regelmäßig stattfindet, soll laut den Organisatoren Christen verschiedener Konfessionen die Möglichkeit geben, ihrem gemeinsamen Glauben mit Begeisterung Ausdruck zu verleihen und mit ihrem öffentlichen Glaubenszeugnis christliche Werte in der Gesellschaft zu stärken.

Ökumene im Vordergrund

In Wien wurde das ökumenische Event von verschiedenen christlichen Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften getragen. Zur Teilnahme eingeladen hatten unter anderen auch Kardinal Christoph Schönborn, der evangelische Bischof Michael und Fußballstar David Alaba.

Aufgerufen wurden beim „Marsch für Jesus“ auch zur Verbundenheit mit den verfolgten Christen im Nahen Osten. Durch die öffentliche Sichtbarkeit der Einheit christlicher Konfessionen verschiedenster Herkunft wollen man zudem „ein hoffnungsvolles Signal für das friedliche Zusammenleben in Wien“ geben.

Marsch für Jesus

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„Wir feiern heute Jesus und wir beten für die Christen, die verfolgt sind“, erzählt eine Teilnehmerin

Botschaften von Schönborn und Bünker

Kardinal Schönborn wandte sich in einer kurzen Videobotschaft an die tausenden Teilnehmer und dankte ihnen für ihr „Zeugnis für unseren Herrn, der die Freude und Hoffnung und Zukunft der Welt ist“. Christen müssten nicht ängstlich in die Zukunft blicken, weil er der Herr mit ihnen gehe, so Schönborn.

In Vertretung des Wiener Erzbischofs nahm Generalvikar Nikolaus Krasa am „Fest für Jesus“ auf dem Stephansplatz teil. „Ich bin froh, dass so ein Glaubenszeugnis in unserer Stadt möglich ist und wir nicht um Kopf und Kragen fürchten müssen, wie viele Christen in dieser Welt“, sagte der Generalvikar der Erzdiözese Wien.

Krasa verlas auch ein Grußwort des evangelischen Bischofs Bünker, in dem dieser hervor hob, dass die Einheit der Christen stets dort erfahrbar werde, wo Jesus im Mittelpunkt steht. In diesem Geist sei das öffentliche Zeugnis für Jesus auch ein Zeugnis für ein glückliches Zusammenleben in der Welt von heute, so Bünker.

Marsch für Jesus

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Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen trugen „I love Jesus“-T-Shirts, andere hatten Transparente mit der Aufschrift „Gottes Sohn“ oder „Jesus ist cool“

Jesusmärsche in 200 Städten

Die Idee zu dem ökumenisch ausgerichteten Großereignis kommt aus London, wo seit 1987 Christen verschiedener Konfessionen ihren Glauben und ihre Sorge für die Stadt auf öffentlichen Plätzen bezeugen. Der „Marsch für Jesus“ breitete sich rasch aus. Aktuell wird er in mehr als 200 Städten weltweit regelmäßig veranstaltet. Mehr als 15 Millionen christliche Gläubige nehmen pro Jahr an den Jesus-Märschen teil. In Österreich hatte es zuletzt 2006 eine Veranstaltung mit diesem Charakter gegeben.

religion.ORF.at/KAP/APA

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