Religionen appellieren an UNO-Klimagipfel

Vor dem am Dienstag in New York tagenden UNO-Klimagipfel hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. beim „Interreligiösen Gipfel zum Klimawandel“ zum ökologischen Umdenken aufgerufen.

Ohne eine Abkehr von „gierigen Lebensweisen und destruktiven Gewohnheiten“ lasse sich die Umweltzerstörung nicht abwenden, heißt es in einer Botschaft des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie an einen im Vorfeld stattfindenden Gipfel der Religionen zum Klimawandel. Statt auf Antworten von Regierungen und Experten zu warten, müsse jeder Einzelne „verantwortlich für die kleinste Geste werden und handeln, um unseren Weg umzukehren“, schrieb der 74-jährige Patriarch. Dazu gehöre allerdings auch Einflussnahme auf Regierungen und Politiker.

An dem „Interreligiösen Gipfel zum Klimawandel“ nehmen von Sonntag bis Montag in New York 30 Spitzenvertreter der christlichen Kirchen sowie von Muslimen, Juden, Hindus, Buddhisten und Angehörigen anderer Religionen teil. Veranstalter sind der Weltkirchenrat (ÖRK), der Weltdachverband der katholischen Entwicklungsorganisationen CIDSE und das Bündnis „Religions for Peace“ mit Sitz in New York.

Klimawandel trifft Ärmste besonders

Von katholischer Seite reisen unter anderem der nigerianische Kardinal John Onaiyekan und Welt-Caritaspräsident Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga in die US-Metropole. Der Klimawandel treffe die ärmsten Menschen der Welt besonders hart, erinnerte Rodriguez im Vorfeld der internationalen Klimakonferenzen.

Gerade diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, hätten die geringsten Möglichkeiten, damit umzugehen, so Rodriguez: „Das sind hungrige Menschen, deren tägliches Brot bedroht ist, wenn das Wetter sich gegen sie wendet. Wenn jeder Tag ein Kampf ums Überleben ist, multipliziert der Klimawandel bestehende Ungleichheiten und macht es für Not leidende Familien noch schwieriger, der Armut zu entkommen“, sagte der Präsident von „Caritas Internationalis“.

Politiker bekommen Ergebnisse des interreligiösen Gipfels

Neben Treffen der Religionsführer sind bei der Konferenz zahlreiche Hearings und Workshops geplant, an denen auch Jugendvertreter aus den verschiedenen Kontinenten und Sprecher von indigenen Bevölkerungsgruppen teilnehmen. Ihre Ergebnisse und Einschätzungen sollen an den UN-Gipfel der Politiker weitergeleitet werden sollen. Zudem wird eine gemeinsame Erklärung beschlossen, in der sich alle Teilnehmer zum Einsatz für Klimagerechtigkeit und den Schutz der Erde sowohl auf globaler wie auf nationaler Ebene verpflichten.

Am Sonntagmittag hatten die Organisatoren des interreligiösen Klimagipfels auch zur Teilnahme am „People’s Climate March“ vom Central Park durch die Straßen New Yorks teilgenommen. Über 300.000 Menschen kamen laut Veranstalter in der Gaststadt des Klimagipfels zu dem bisher größten Protest für den Klimaschutz, der zeitgleich auch in Städten anderer Kontinente - darunter auch in Wien - ausgetragen wurde.

religion.ORF.at/KAP

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