Kreuz über Sarajevo sorgt für Spannungen

Ein zehn Meter hohes Metallkreuz, das in der Nacht auf Sonntag auf dem Berg Trebevic über der bosnischen Hauptstadt Sarajevo aufgestellt worden war, sorgt für Spannungen.

Fünf Personen, darunter ein Minderjähriger, haben nach Polizeiangaben in der Nacht auf Montag bereits versucht, das Kreuz zu stürzen. Das Kreuz wurde von einem bosnisch-serbischen Kriegsgefangenenverband errichtet. Mehrere muslimische Kriegsopferverbände haben die Aufstellung des Kreuzes ausgerechnet auf dem Berg, von dem aus die bosnische Hauptstadt während des dreijährigen Krieges (1992-95) von serbischen Truppen beschossen worden war, als Provokation kritisiert.

Errichtung ohne Genehmigung

Ein Vertreter der Ortschaft Trebevic erläuterte unterdessen Medien gegenüber, dass die Aufstellung des Kreuzes, das angeblich eine Erinnerung an die während des Krieges in Sarajevo ums Leben gekommenen Serben - ihre Zahl wird mit 6.500 angegeben - sein soll, ohne jegliche Beratungen mit den Lokalbehörden erfolgt sei. Auch die dafür zuständige Kommission für Staatseigentum hatte keine Genehmigung erteilt.

Religiöse Symbole dürften nicht dazu verwendet werden, die ethnischen Spannungen zu schüren, warnte das Büro des Hohen Repräsentanten. Die zuständigen Behörden wurden gleichzeitig aufgefordert, gesetzliche Maßnahmen zu treffen, um eine Eskalation der Spannungen zu verhindern.

religion.ORF.at/APA