Papst beruft Krisentreffen zu IS-Terror ein

Papst Franziskus hat die vatikanischen Botschafter im Nahen Osten zu einem Krisentreffen betreffend die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach Rom einberufen, wie der Sender Radio Vatikan am Dienstag berichtet hat.

Anlass sei das gewaltsame Vorgehen der Dschihadistengruppe IS gegen Christen und andere Minderheiten. Teilnehmer der am Donnerstag beginnenden dreitägigen Beratungen sind die Apostolischen Nuntien in Ägypten, Israel, Jordanien und Irak, dem Iran, dem Libanon, Syrien und der Türkei. Auch die diplomatischen Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen (UNO) in Genf und New York sowie bei der EU in Brüssel seien eingeladen, hieß es in dem Bericht.

Krisengipfel im Vatikan

Von vatikanischer Seite nehmen laut Radio Vatikan unter anderen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der päpstliche Sondergesandte für den Irak, Kardinal Fernando Filoni, sowie der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti und Innenminister Erzbischof Angelo Becciu teil. Filoni war erst vor kurzem als persönlicher Beauftragter des Papstes im Irak gewesen.

Kardinal Fernando Filoni schüttelt Papst Franziskus die Hand

APA/ EPA/Osservatore Romano

Kardinal Fernando Filoni (li.) und Papst Franziskus

Außerdem würden an dem Gipfel laut Vatikan-Angaben auch die Verantwortlichen verschiedener vatikanischer Dikasterien teilnehmen, die am ehesten mit der Problematik vertraut seien, schreibt Radio Vatikan auf seiner Website: Ostkirchenkongregation, Päpstlicher Dialograt, Päpstlicher Einheitsrat, Päpstlicher Friedensrat, Päpstlicher Migrantenrat und das Päpstliche Hilfswerk Cor Unum. Papst Franziskus werde die Teilnehmer zu Beginn, Donnerstagfrüh, begrüßen. Die Beratungen sollen am Samstagvormittag abgeschlossen werden.

Erst gestern hatte der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Jusuf III. Junan heftige Kritik an der westlichen Nahost-Politik und der Vorgangsweise gegen die Terrormiliz IS geübt. In Syrien und im Irak würden Christen bedroht, schikaniert, vertrieben und getötet, während das den Westen weitgehend kaltlasse, sagte der Patriarch im Rahmen eines Vortrags am Montagabend bei der Jahrestagung der Initiative Christlicher Orient (ICO) in Salzburg - mehr dazu in Syrischer Patriarch kritisierte westliche Nahost-Politik.

religion.ORF.at/KAP

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