Russisches Kirchenoberhaupt lobt Kurs Putins

Der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Kyrill I., hat den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin zu dessen 62. Geburtstag als großen Staatsmann gewürdigt.

Durch seine „jahrzehntelange Selbstaufopferung“ und „fruchtbringende Arbeit“ als Staatspräsident sei Putin bereits „Teil der vaterländischen Geschichte“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Glückwunschschreiben des Kirchenoberhaupts. Besonders lobte Kyrill I., dass Putin die „moralischen Grundlagen im Leben der Gesellschaft“ stärke und den Bau von Kirchen unterstütze.

Patriach Kyrill I. und Präsident Wladimir Putin

APA/EPA/Mikhail Klimentiev/Ria Novosti/Kremlin Pool

Patriach Kyrill I. und Präsident Wladimir Putin

„All das findet ein dankbares Echo in den Herzen der Gläubigen“, so der Patriarch. Der Staat mache derzeit „keine einfache Zeit“ durch, weil versucht werde, „Druck auf Russland auszuüben“. Unter diesen Umständen sei es besonders wichtig, „traditionellen geistig-moralischen Idealen treu zu bleiben, die unser Vaterland in seiner großen Geschichte und Kultur geprägt haben“.

„Konstruktive Zusammenarbeit" Kirche - Staat“

Kyrill I. sprach sich zugleich für eine Fortsetzung der „konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat“ aus. Diese solle das Wohlergeben des Landes fördern sowie der patriotischen und moralischen Erziehung der Jugend und dem Frieden dienen. Der Patriarch wünschte Putin die „Hilfe Gottes und gesegneten Erfolg im Dienst für Russland und die bürgerliche Eintracht“.

Der Staatspräsident wurde am Dienstag 62 Jahre alt. Auch in den vergangenen Jahren hatte das Kirchenoberhaupt ihm ähnlich zum Geburtstag gratuliert. Die EU, die USA und weitere Länder kritisierten zuletzt Putins teils gewaltsames Vorgehen gegen die Ukraine scharf und verhängten Sanktionen. Auch aus der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es massive Kritik an der durch die Annexion der Krim erstmals getätigten Verletzung der europäischen Nachkriegsordnung.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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