Muslimische Jugend: Maßnahmen gegen Radikalisierung

Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) präsentierte am Mittwoch ihre Maßnahmen und Strategien gegen die Radikalisierung Jugendlicher. Die MJÖ baue auf Wertschätzung, Anerkennung und Akzeptanz.

„Das Phänomen der Radikalisierung ist eine Herausforderung für unsere Gesellschaft als Ganzes“, hieß es im Vorfeld der Präsentation aus der MJÖ. Im Hinblick auf die Taten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) appellierte die MJÖ, das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in Österreich nicht zu gefährden.

„Der Missbrauch von Religion seitens einer Bande von Räubern und Mördern, die in einer Zeit des Krieges und Krisen in einer instabilen Region entstanden sind, darf nicht der Grund sein, um die Religion von 1,5 Milliarden Menschen zu diffamieren – und schon gar nicht darf diese Mörderbande der Grund sein, um mit einer über 100-jährigen Tradition des friedlichen und respektvollen Miteinanders in Österreich zu brechen“, so die MJÖ bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Arbeit für muslimisch-österreichische Identität

Nicht erst, seitdem der „Hype“ rund um das Thema Extremismus ausgebrochen sei, arbeite die MJÖ gegen Radikalisierung, betonte man. Zugleich wies die MJÖ darauf hin, dass keine Gruppe oder Institution das Problem Extremismus alleine lösen könne. „Gewalttätige Extremismen müssen wir als Gesellschaft gemeinsam mit allen uns in einer Demokratie zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen“.

Muslimische Jugend Österreich

Die Muslimische Jugend Österreich versteht sich als unabhängige muslimische Jugendorganisation für alle Muslime der zweiten und dritten Generation, ungeachtet ihrer ethnischen und kulturellen Hintergründe. Als Fachvereinigung ist sie Teil der IGGiÖ.

Projekte wie „Gegen Gewalt“ werden von ausgebildeten Peers der Muslimischen Jugend Österreichs im Rahmen des islamischen Religionsunterricht durchgeführt. Schüler lernen dabei konstruktive Ansätze, um mit Gewaltpotentialen im eigenen Umkreis umzugehen, Ärger und Frustration kreativ zu übersetzen, sowie Vorurteilen gegenüber Muslimen zu begegnen.

Muslimische Jugend seit 20 Jahren aktiv

Bereits vor fast 20 Jahren habe die MJÖ ihre Ziele definiert: „Fernab von religiösem Extremismus auf der einen, und der Auflösung der eigenen Identität auf der anderen Seite wollen wir eine österreichisch-islamische Identität kreieren“, lautet der Leitspruch der Organisation. Die MJÖ baue auf Wertschätzung, Anerkennung und Akzeptanz, sowie ein respektvolles Miteinander.

Extremisten hingegen seien „religiöse Analphabeten“, zitierte die MJÖ aus diversen Studien. Die meisten Dschihadisten hätten düstere Zukunftsaussichten und oft persönliche Probleme. Mehrere Projekte der MJÖ dienten daher der Förderung Jugendlicher in diesen Bereichen, andere beschäftigten sich mit dem Thema Gewalt.

religion.ORF.at/APA

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