Unierte Kirchen: Dialog mit Orthodoxie trotz Spannungen

Trotz „der Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem ökumenischen Weg“ wollen die mit Rom unierten Ostkirchen weiterhin am Dialog mit der Orthodoxie festhalten.

Das teilte der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Dienstag zum Abschluss eines dreitägigen Treffens von 45 unierten Bischöfen in der westukrainischen Stadt Lviv (Lemberg) mit. Zu den Gesprächen hatte der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk eingeladen.

In ihrer Schlussbotschaft betonen die Bischöfe ihr Recht und ihre Pflicht, ihre Gläubigen weltweit zu betreuen und das Evangelium jenen zu verkünden, die es noch nicht kennen. Dasselbe gelte auch für die orthodoxen Kirchen.

Schwieriges Verhältnis

Es herrsche ein schwieriges Verhältnis zu einigen orthodoxen Kirchen, so die Bischöfe in der Botschaft weiter. Beobachter sehen darin eine Antwort der griechisch-katholischen Bischöfe auf Vorwürfe verschiedener orthodoxer Kirchen - allen vor allem des Moskauer Patriarchats -, die den Unierten zuletzt immer wieder Missionsaktivitäten und „Proselytismus“ vorwarfen. „Wir wollen aber als katholische Ostkirchen aktiv am Dialog der Wahrheit und Liebe mit den orthodoxen Kirchen teilnehmen“, so die unierten Bischöfe in ihrer Botschaft.

Einen besonderen Friedensappell formulierten die in Lemberg versammelten Bischöfe für den Nahen Osten, wo christliche Gläubige derzeit „eine schwierige Zeit durchmachen“. Solange sich die internationale Gemeinschaft nicht eindeutig für die Religions- und Gewissensfreiheit ausspreche und in Bildungsmaßnahmen zugunsten eines „fruchtbaren Dialogs“ investiere, könne weder Friede noch Versöhnung in der Region ausgehandelt werden, so die Einschätzung der Bischöfe.

religion.ORF.at/KAP