Kunstaktion: Schwebender Fels in der Kirche

Eine Künstlergruppe lässt ab heute Abend einen „Felsbrocken“ in der Wiener Jesuitenkirche schweben. Die Installation „To be in a Limbo“ kann bis zum 19. April besichtigt werden.

Er sieht bedrohlich aus: Ein 700 Kilo schwerer, acht Meter hoher „Felsbrocken“ schwebt ab Donnerstag Abend in der Wiener Jesuitenkirche über den Köpfen der Besucher. Die Kunststoffskulptur der Künstlergruppe Steinbrener/Dempf und Huber soll „das Thema Glauben und dessen bedrohlichen Momente visualisieren“, heißt es in einer Aussendung. Der innen hohle „Felsbrocken“ hängt lediglich an zwei Millimeter dünnen Stahlseilen von der Decke der 20 Meter hohen Jesuitenkirche.

„To be in Limbo“ nennt sich die Installation, die bis zum 19. April in der Jesuitenkirche zu besichtigen sein wird und danach weiterwandern soll. Als nächste Station ist die Hamburger St.-Katharinen-Kirche geplant. Für den Bildhauer Christoph Steinbrener sind Kirchen nicht nur thematisch der ideale Raum für „To be in Limbo“ (auf Deutsch: in der Schwebe sein), sondern auch rein praktisch, „da es selten so hohe und große Räume gibt, wo man so etwas machen kann“. Solche Raumproportionen böten sonst fast nur noch Bahnhöfe, aber kaum Museen.

700 Meter schwerer Felsbrocken schwebt in Wiener Jesuitenkirche

APA/Roland Schlager

Schwebender Felsbrocken in Jesuitenkirche

Nicht nur für Kirchen

Dennoch wollen die Künstler ihre zerlegbare Installation auch an nicht religiösen Orten zeigen. Steinbrener wünscht sich etwa den Kristallpalast in Madrid als Ausstellungsraum. Schließlich verändere sich die Bedeutung des Kunstwerks mit dem Umfeld. Im „leichten Bau aus dem 19. Jahrhundert in Madrid würde sich etwa das Thema leicht/schwer anbieten“, sagt der Künstler.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Bildhauer Christoph Steinbrener, dem Fotografen und Grafiker Rainer Dempf und dem Architekten Martin Huber. Die Skulptur ist eine Hommage an den surrealistischen Maler Rene Magritte und seine Darstellung schwebender Steine.

religion.ORF.at/APA

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