USA: Gottesdienst für Frieden und Gerechtigkeit

Nach der neuerlichen Gewaltwelle in der US-amerikanischen Kleinstadt Ferguson feiert Erzbischof Robert Carlson eine „Messe für Frieden und Gerechtigkeit“.

Carlson kündigte den Gottesdienst am Dienstag per Twitter an. Die Feier am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Kathedrale von Saint Louis soll live im Internet übertragen werden. Nach der gerichtlichen Entscheidung am Montag, den weißen Todesschützen des 18-jährigen Schwarzen Michael Brown nicht vor Gericht zu stellen, waren in Ferguson Krawalle ausgebrochen.

„Heute ist ein neuer Tag“

Laut US-Medien gingen zahlreiche Gebäude und Polizeifahrzeuge in Flammen auf. Ein Polizeibeamter gab an, rund 150 Schüsse auf Seiten der Demonstranten gezählt zu haben. 61 Personen wurden festgenommen."Heute ist ein neuer Tag", twitterte die Erzdiözese Saint Louis, zu dem Ferguson gehört. „Lasst ihn uns zu einem Tag voller Frieden, Gebet, Gespräch und Gemeinschaft machen.“ Zuvor hatte Erzbischof Carlson in einer Videobotschaft die Ausschreitungen verurteilt und zu Ruhe gemahnt.

Trotz der Aufrufe zu Frieden, denen sich auch die Familie des Erschossenen Brown angeschlossen habe, hätten „Teile unserer Gemeinschaft“ nicht auf Gewalt verzichten wollen, sagte Carlson. „Ich beschwöre jeden von euch: Wählt den Frieden!“ Weiter zitierte der Erzbischof aus einer Rede Papst Johannes Pauls II. 1979 in Irland: „Gewalt ist menschenunwürdig. Gewalt ist eine Lüge.“

Carlson äußerte Verständnis für die Wut vieler über die Entscheidung, den weißen Polizeibeamten Darren Wilson nicht zu belangen, der im August die tödlichen Schüsse auf Brown abgegeben hatte. Man müsse diese Entscheidung aber als Teil des „ordentlichen Funktionierens unseres Justizsystems“ annehmen.

religion.ORF.at/KAP

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