Dialoginitiative gegen Islam-Generalverdacht

Nicht Muslime sind eine Gefahr für den Frieden in Europa, sondern jene, die Fremden- und Islamfeindlichkeit schüren, so die Plattform Christen und Muslime am Freitag in einer Aussendung.

Die Vertreter der die im Herbst in Österreich gegründeten Plattform rufen darin zu einem solidarischen Einsatz für den Frieden sowie dazu auf, „den mit uns lebenden Muslimen jenes selbstverständliche Grundvertrauen zu schenken, auf das alle Mitbürger ein Anrecht haben“. Muslime seien in Österreich ein „selbstverständlicher Teil der Alltagsrealität“.

Schluss sein müsse mit dem Generalverdacht gegen Muslime, sie seien gefährlich und gewaltbereit: Ihre Religion und der „Gottesname“ würden im Nahost-Krieg von radikalen Minderheiten unter Anwendung furchtbarer Gewalt gegen Christen, Muslime und Jesiden missbraucht und pervertiert, so die Plattform. Dabei hätten diese Gruppen nicht das geringste Recht, Muslime zu vertreten oder ihre Verbrechen durch Berufung auf Religion rechtfertigen. „Der wahre Islam und eine angemessene Interpretation des Korans stehen jeder Gewalt entgegen“, zitierten die Unterzeichner aus der Papst-Enzyklika Evangelii Gaudium.

Kennenlernen gegen Vorurteile

„Die Welt braucht Frieden zwischen Muslimen und Christen“, erklärte die Plattform mit einem Verweis darauf, dass beide Religionen gemeinsam mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachten. Möglich machen könne dies das gegenseitige Kennenlernen und Wissen voneinander auch im kleinen Wirkungskreis, da so Missverständnisse und Vorurteile verhindert würden.

Die „überwältigende Mehrheit“ der Christen und Muslime in Österreich hätten schließlich eine gemeinsame Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung im eigenen Land und in der Welt, erinnern die Religionsvertreter wenige Tage vor dem „Geburtsfest Jesu, den auch Muslime verehren“.

Anlass der Erklärung der von Susanne Heine und Tarafa Bahajati geleiteten Plattform gaben einerseits die Sorge angesichts der deutschen Protestbewegung Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA), andererseits auch die Proteste gegen die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Christen. Mit Letzteren erklärte sich die Plattform solidarisch.

religion.ORF.at/KAP

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