Ältester katholischer Bischof der Welt gestorben

Der älteste katholische Bischof der Welt ist 104-jährig gestorben. Gery Leuliet sei am Donnerstag kurz vor seinem Geburtstag in Arras in der Region Nord-Pas-de-Calais verschieden.

Die französische Bischofskonferenz veröffentlichte am Freitag die Todesnachricht. Leuliet wurde am 12 Jänner 1910 im nordfranzösischen Richebourg-l’Avoue geboren. 1933 wurde er zum Priester geweiht und 1956 zum Bischof von Amiens ernannt.

Von 1962 bis 1965 nahm er am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. In Zeitungsinterviews aus Anlass seines 100. Geburtstags im Jahr 2010, verteidigte Leuliet die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dem er nach seiner Bischofsweihe teilnahm.

Auf Latein werde Messe nicht verstanden

"Zwar seien einige noch immer nostalgisch, was die Feier der Messe auf Latein betreffe. Die Bibel sei aber zunächst auf Hebräisch geschrieben worden, später ins Griechische und danach ins Lateinische übersetzt worden.

Inzwischen spreche kaum mehr jemand Latein, daher könne das Wort Gottes in dieser Sprache nicht mehr zu den Menschen gelangen", so Leuliet. Der seit 1985 emeritierte Bischof lebt seit mehreren Jahren in einem Seniorenheim für Geistliche in seiner Heimatdiözese Arras.

Verzeichnis der Bischöfe kann auch Tote beinhalten

Nach dem Tod des vietnamesischen Bischofs Antoine Nguyen Van Thien im Jahr 2012, er starb im Alter von 106 Jahren, wurde aller Wahrscheinlichkeit nach der jetzt verstorbene Gery Leuliet ältester Bischof der Welt.

Wie Kathpress unter Berufung auf französische Medien berichtet, wurde der damals 102-jährige Franzose Gery Leuliet, der älteste unter den 4.800 Bischöfen weltweit. Zwar ist in der offiziellen Vatikan-Statistik Bischof Francis Hong Yong-Ho, ehemaliger Bischof von Pjöngjang in Nordkorea, mit damals 105 Jahren als ältester Bischof verzeichnet. Seit dem Koreakrieg (1950-53) habe man jedoch nichts mehr von ihm gehört, schreibt die Pariser Zeitung „Le Figaro“. Da sein Tod offiziell nie bestätigt wurde, sei er immer noch auf den Listen der katholischen Kirche aufgeführt.

Hong wurde 1949 von den Kommunisten verhaftet, später verliert sich seine Spur. Bei der Errichtung der Diözese Pjöngjang 1962 wurde Hong zum ersten Bischof ernannt. Als Apostolischer Administrator von Pjöngjang fungiert der Erzbischof der südkoreanischen Hauptstadtdiözese Seoul.

Religion.ORF.at/APA/KAP