D: Bischöfin fordert Frauen in Kirchen-Spitzenämtern

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, fordert mehr Frauen in kirchlichen Spitzenämtern. Frauen müssten sichtbarer werden, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg.

Derzeit hätten in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nur zwei Frauen leitende geistliche Ämter inne - sie selbst und Annette Kurschus als Präses der westfälischen Landeskirche. Bei allen Bischofswahlen und Wahlen von leitenden Geistlichen im vergangenen Jahr, bei denen auch Frauen zur Wahl standen, seien die Männer gewählt worden.

Die Bischöfin Ilse Junkermann, fordert mehr Frauen in kirchlichen Spitzenämtern

APA/EPA/Martin Schutt

Die Bischöfin Ilse Junkermann, fordert mehr Frauen in kirchlichen Spitzenämtern

Bewusstsein der Gremien ändern

In den Gremien müsse sich das Bewusstsein ändern. „Jetzt kommt es drauf an, dass die Gremien sagen, wir haben selber etwas davon, wenn unter unseren leitenden verantwortlichen Geistlichen Männer und Frauen sind. Diese Überzeugung muss da sein“, so Junkermann.

„Wenn die Wahl einer Frau aus Mitleid geschieht oder weil man eine Quote erfüllen muss, ist das nur ein Steigbügelhalter. Der nächste Schritt, der jetzt dran ist, ist die Überzeugung, es ist gut für die Institution.“

Frauen würden die Kirche in vielerlei Hinsicht bereichern

Frauen können die Kirche aus Sicht Junkermanns in vielerlei Hinsicht bereichern. „Frauen rücken in Diskussionen stärker in den Blick, welche Auswirkungen Entscheidungen haben - auf Betroffene und aufs Ganze.“ Frauen gehe es weniger darum, sich beweisen zu müssen und durchzusetzen.

„Das sind meine Wahrnehmungen aus Diskussionen in kirchenleitenden Gremien, vor allem auch auf EKD-Ebene. Dort herrscht eine starke männliche Dominanz. Das verstärkt sich wie in einer Monokultur“, beklagte Junkermann.

religion.ORF.at/dpa