Gaza: Bischofsdelegation besichtigte Zerstörungen

Im Zeichen der Solidarität mit den Bewohnern von Gaza steht ein internationaler Bischofsbesuch in der Konfliktzone, der nach erheblichen Problemen bei der Einreise nun doch stattfinden konnte.

Israel ließ am Sonntagnachmittag die letzten sieben ausländischen Bischöfe, denen zunächst der Besuch in Gaza verwehrt worden war, einreisen. Am Vormittag hatten die Behörden zwölf der 15 Bischöfe, die an einem Solidaritätstreffen mit Christen im Heiligen Land teilnehmen, den Besuch verweigert. Die Bischöfe und weitere Mitglieder der 40 Personen zählenden Delegation besuchten die im vorigen Jahr im Militärkonflikt zerstörten Stadtviertel.

Zerstörungen in Gaza

REUTERS/Suhaib Salem

Die Delegation der Bischöfe besuchte die zerstörten Gebiete in der Konfliktzone

Bewohner bereits zermürbt

Die Bewohner seien „zermürbt“, berichtete der Trierer Bischof Stephan Ackermann, einer der Teilnehmer, gegenüber „Radio Vatikan“ und zeigte sich „erschüttert“ über das Ausmaß der Zerstörungen und der Folgen für die Bewohner.

Viele Mitglieder der katholischen Gemeinde vor Ort würden im Leben in Ruinen keine Perspektive mehr sehen und würden abwandern, so der Vorsitzende der deutschen Kommission Justitia et Pax. Wichtig für die Bewohner sei Solidarität durch Gebet und durch Wallfahrten an die Wirkstätten Jesu, ebenso wie Druck auf die Politiker, um eine friedliche Veränderung des Status quo herbeizuführen.

Signal der Hoffnung durch Mutter-Teresa-Schwestern

Beeindruckt zeigte sich Ackermann über den „Mut derjenigen, die hier ausharren“, u.a. von Mutter-Teresa-Schwestern, die in Gaza ein Kinderheim betreiben. Ihr Einsatz für behinderte Kinder, mit denen die Eltern überfordert seien, sei „erschreckend und berührend zugleich“ und besonders angesichts der ungewissen Perspektive ein Signal der Hoffnung, so der Bischof.

Auf Einladung des Lateinischen Patriarchen Fouad Twal halten sich seit Samstag Repräsentanten von 15 nationalen Bischofskonferenzen zum „Internationalen Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land“ in Israel auf. Einen Schwerpunkt des Treffens, das noch bis Donnerstag andauert, ist der Besuch bei den rund 2.500 überwiegend orthodoxen Christen in den palästinensischen Autonomiegebieten. Es ist die 15. Reise einer Koordinierungsgruppe, die vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) initiiert wurde.

religion.ORF.at/KAP/KNA