„Charlie Hebdo“ wieder mit Mohammed-Karikaturen

Die eine Woche nach dem mörderischen Anschlag auf „Charlie Hebdo“ erscheinende neue Ausgabe des Satiremagazins wird erneut Karikaturen des Propheten Mohammed enthalten.

„Charlie Hebdo“ werde „natürlich“ wie in früheren Ausgaben alle Religionen auf die Schippe nehmen und „nicht zurückweichen“, sagte der Jurist Richard Malka am Montag einem französischen Radiosender. „Sonst hätte das alles keinen Sinn gehabt.“

Der Jurist Richard Malka bekräftigt die Linie von „Charlie Hebdo“

REUTERS/Charles Platiau

Der Jurist Richard Malka bekräftigt die Linie von „Charlie Hebdo“

Ausgabe "der Überlebenden

Die erste Ausgabe nach dem Attentat, das weltweit Entsetzen ausgelöst hatte, soll am Mittwoch in einer Rekordauflage von einer Million Exemplaren erscheinen - statt der bisher üblichen 60.000. Das Heft wird in 16 Sprachen übersetzt und soll in mehreren Ländern vertrieben werden.

Nach Angaben des Finanzdirektors von „Charlie Hebdo“, Eric Portheault, wird die Ausgabe „der Überlebenden“ ausschließlich von Mitarbeitern der Satirezeitschrift konzipiert. Angebote anderer Karikaturisten aus dem In- und Ausland, Beiträge beizusteuern, habe die Redaktion abgelehnt.

Seit 2006 im Visier von Islamisten

Das linksgerichtete und strikt antiklerikale Blatt macht sich seit mehr als vier Jahrzehnten ohne Tabus mit beißendem und teilweise derbem Humor über Religionen, aktuelle Ereignisse und Prominente lustig. Es war im Visier von Islamisten, seit es 2006 im Namen der Pressefreiheit umstrittene Karikaturen der dänischen Zeitung Jyllands-Posten nachdruckte. Trotz der wütenden Proteste in muslimischen Ländern veröffentlichte „Charlie Hebdo“ seither immer wieder Mohammed-Karikaturen.

Bei dem Anschlag am vergangenen Mittwoch wurden „Charlie Hebdo“-Chef Stéphane Charbonnier, der wegen Morddrohungen unter Polizeischutz stand, sowie sieben weitere Mitarbeiter der Wochenzeitung und vier weitere Menschen von zwei islamistischen Attentätern erschossen.

religion.ORF.at/AFP

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