Altbischof F. Weber gestorben: Trauer bei Protestanten

Der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Friedrich Weber, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilte das von Bischof Michael Bünker geleitete GEKE-Generalsekretariat am Donnerstag mit.

Weber starb in der Nacht auf den 20. Jänner in einer Klinik in Frankfurt am Main. Er war von 2002 bis April vergangenen Jahres evangelischer Landesbischof in Braunschweig. Im Herbst war er an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. „Wir werden seine liebenswürdige Art und sein stets wohlwollendes Auftreten vermissen“, sagte die Co-Präsidentin der GEKE, Klara Tarr Cselovszky, laut GEKE-Sekretariat in einer ersten Stellungnahme. „Unsere Fürbitte und Anteilnahme gilt seiner Familie. Die Lücke, die er hinterlässt, schmerzt uns persönlich und als Kirchengemeinschaft in Europa.“

„Wichtige Stimme verloren“

Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und Co-Präsident der GEKE, Gottfried Locher, würdigte das Engagement Friedrich Webers für die evangelischen Kirchen in Europa: „Die Evangelischen in Europa haben eine wichtige Stimme verloren. Weber war ein unermüdlicher Befürworter des Leuenberg-Gedankens und als solcher bis zuletzt in Kirchen und an Universitäten in ganz Europa unterwegs."
Durch die Verabschiedung der "Leuenberger Konkordie“ wurde 1973 eine über 450 Jahre währende Kirchentrennung in Europa beendet.

Von 2005 bis 2014 war der im hessischen Wetzlar geborene Weber auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Sechs Jahre lang stand er zudem an der Spitze der deutschen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Im Jahr 2007 übernahm er den Vorsitz des Kuratoriums des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes in hessischen Bensheim.

religion.ORF.at/KAP